Im Ziel des Adelbodner Chuenisbärgli – des traditionsreichsten Riesenslalombergs der Welt – erfolgt der Auftakt. Es ist eine Premiere: Weil die Kosten der 5,5-Millionen-Veranstaltung in den letzten Jahren stetig gestiegen, die Einnahmen im Gegensatz dazu aber geschrumpft sind, sahen sich die Macher genötigt, den Rotstift anzusetzen.
Die Sparübung, die Weltcupshow mit Startnummernauslosung und Rangverkündigung vom Dorfplatz ins Ziel zu holen, solle die Kasse um 50'000 Franken entlasten, sagt Präsident Peter Willen. «Weni nume wüsst, wo ds Vogellisi wär...», singen die Skifans im Schneetreiben auf der Tribüne. Sie sind um ein so stimmungsvolles wie bierseliges Skifest besorgt.
Fünf Stunden zuvor, als sich die Sonne über dem «Strubel» in den Wolken verabschiedet, geht es im Weltcup-Dorf bereits los. «Startschuss zur Skichilbi» nennt sich das laut Programm. Noch ist es ruhig im Boden. Werden die Skifans in Scharen an die Eröffnung pilgern – so, wie es im Dorf stets Usus war? Die Frage lässt sich ab 15 Uhr an der Boxenstrasse mit den Skistars und -firmen beantworten. Ja. Autogrammjäger, längere und kürzere, stehen sich an den Ständen die Beine in den Bauch, um einen Blick auf die Athleten zu erhaschen oder sich deren Signatur auf die Skijacke kritzeln zu lassen.
Gleich mehrere Skigrössen geben sich die Ehre: Daniel Yule, Ende Jahr Slalomsieger in Madonna di Campiglio, fehlt ebenso wenig wie Kombinationsweltmeister Luca Aerni aus Grosshöchstetten oder der deutsche Adelboden-Sieger Felix Neureuther.
Sie geben sich betont lässig und volksnah. Geduldig zeigt sich Yule, dessen Signatur ein besonders begehrtes Gut ist. «Wie heisst du?», fragt er eine ältere Besucherin. «Für Meia» schreibt er schliesslich wie gewünscht auf ein grosses Plakat und nicht nur auf die Autogrammkarte, was ihn und Meia Steck gleichermassen freut.
«Dass das Skifest nun ausschliesslich im Boden stattfindet, gefällt mir. Es hat mehr Platz.»Meia Steck, Skisportanhängerin aus Adelboden – und Walkringen
«Ich bin ein Fan von Skirennfahrern seit ich 20-jährig bin», sagt die Adelbodner Rentnerin, die auch in Walkringen zu Hause ist. «Ich hoffe, Daniel Yule wird im Slalom zuschlagen.» Gleiches hat der Brite Dave Ryding vor, wie er dem Platzspeaker Chrigel Graf im Interview verrät. «Aber für Daniel Yule und Marcel Hirscher hat es auf dem Podest ja auch Platz...»