Die 9-jährige Leonie ist verschwunden. Ein Kommissarenduo soll sie finden. Die unerfahrene Eva Bernegger (Tanja Lehmann) wurde für die Aufgabe ausgesucht, weil sie im Dorf aufgewachsen ist, und Nikola Juric (Christian Martin Schäfer), weil er einer der Besten ist. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie korrekt und freundlich, er mürrisch und unorthodox.
Diese Ausgangslage verspricht Spannung. Nur am Anfang wird etwas zu stark auf den Gegensatz der beiden Kommissare fokussiert. Dabei geht Leonie fast vergessen. Ebenfalls etwas dick aufgetragen ist die feindliche Stimmung der Dorfbewohner: Kein einziger will mit der Polizei reden. Und muss Juric wirklich sofort Streit anfangen mit den Leuten in der Dorfbeiz?
Abgesehen davon ist «Bernegger & Juric» überaus unterhaltsam und packend. Es gibt sogar regelrechte Gänsehautmomente. Zum Beispiel, wenn Leonie sich ganz zu Beginn im Wald versteckt.
Ihre Stiefmutter ruft nach ihr, und ein Mann ist in der Nähe. Leonie hat furchtbare Angst, das ist klar. Aber vor wem rennt sie weg?
Emotionen wecken auch die vielen Kameraaufnahmen von kargen Felsen, einsamen Hütten und schmalen Strassen. Der Krimi spielt wie die viel gelobte SRF-Serie «Wilder» in den Bergen, doch er ist mehr als eine Kopie bekannter Erfolgsrezepte.
Dafür sorgt vor allem das Kommissarenduo. Von ihren Streitereien möchte man gerne mehr sehen. (mjc)