Humor, Kultur und der Krieg «Applauslieferant oder Buhmann»
Komik und Satire in (kriegs)-zerrissenen und Virus-ver-rückten Zeiten? Unbedingt, findet Kabarettist Gusti Pollak. Der Thuner Slam-Poet Marco Gurtner hält sich zurück und geht das Thema seriös an.

Gedankenversunken sitzt er da. Ein wunderschöner Tag und dahinter der Thunersee in seiner Ruhe selbst. Und nur 1700 km weiter östlich die Kriegsmaschinerie der Russen in und über der Ukraine.
«Komik und Satire müssen sein.»
Beängstigende Realität
Gusti Pollak nickt. Die Thematik beschäftigt ihn. «Komik und Satire müssen sein.» Aber die Situation bringt ihn an Grenzen. «Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden», zitiert der Liedermacher und Sprachseiltänzer aus den «Physikern» von Dürrenmatt. Es geht um die Atombombe und um den nuklearen Krieg, der als Schreckensszenario eines Getriebenen an der Macht nun wieder beängstigende Realität angenommen hat. «Dass die Leiterin der Irrenanstalt die einzige richtige Irre ist, wird heute durch eine Realsatire überboten. Nicht nur in Russland.»