Anti-WEF-Demo verlief friedlich
An der Kundgebung in Bern gegen das World Economic Forum nahmen mehrere Hundert Personen teil. Donald Trumps Besuch am WEF vermochte aber keine Massen zu mobilisieren.
Die Anti-WEF-Kundgebung fand am Samstagnachmittag wie angekündigt statt. Die Polizei hielt sich im Hintergrund und liess den Protestmarsch durch die Berner Innenstadt geschehen. Kurz nach 15 Uhr setzte sich ein rund 200-köpfiger Tross vom Käfigturm her durch die Marktgasse in Richtung Bärenpark lautstark in Bewegung.
Dem Umzug schlossen sich auch Passanten an, darunter auch ältere Personen und Familien. Zuletzt dürften rund 500 bis 1000 Personen mitmarschiert sein. Damit nahmen zwar mehr Menschen als in vergangenen Jahren an der wie stets unbewilligten Berner Anti-WEF-Demo teil, allerdings vermochte auch der Besuch des US-Präsidenten Donald Trump am WEF keine Menschenmassen auf die Strassen zu locken.
Video: Tamedia/SDA
Die Kundgebung verlief friedlich und sorgte in der Innenstadt lediglich für grössere Verkehrsbehinderungen. Die meisten Bernerinnen und Berner liessen sich bei ihrem samstäglichen Bummel durch die Innenstadt von der Kundgebung indes nicht beirren. Mittlerweile verkehren die Busse und Trams von Bernmobil wieder weitgehend nach Fahrplan.
Nach einer Schlaufe im Bereich Zytgloggeturm machten sich die Demo-Teilnehmer am Bundeshaus vorbei auf in Richtung US-Botschaft. Der Zugang dorthin wurde von Einsatzkräften aber abgeriegelt. Daher zog der Tross durch den Hirschengraben zur Schützenmatte, wo sich die Kundgebung um 16.3o Uhr auflöste.
Zur Demo aufgerufen hatte unter anderem die Revolutionäre Jugendgruppe Bern, welche ihrerseits auf Facebook und Twitter von 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprach:
Am Rande der Kundgebung führte die Polizei zahlreiche Personenkontrollen durch. Verhaftungen gab es gemäss der Kantonspolizei Bern aber keine.
«Kill-Trump»-Transparent
An der Demo wurden zahlreiche kapitalismuskritische Transparente mitgeführt. Auch ein Plakat mit der Aufschrift «Kill Trump with his own weapons» (Tötet Trump mit seinen eigenen Waffen) war an vorderster Front zu sehen.
Ein gleiches Plakat, allerdings gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gerichtet, hatte im vergangenen Frühjahr zu Verstimmungen zwischen der Türkei und der Schweiz gesorgt. Den anonymen Urhebern des Plakats bescherte das diplomatische Intermezzo internationale Aufmerksamkeit.
Länder und Konzerne als Mittäter
Inhaltlich richtete sich die Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos und gegen den Kapitalismus.
Das Weltwirtschaftsforum versuche, sich als Plattform für konstruktive Lösungen globaler Probleme darzustellen. Es sei und bleibe jedoch ein Treffen für die Diskussion einer neoliberalen Agenda, kritisierten die Veranstalter der Kundgebung.
Während Menschen durch Landraub oder Umweltzerstörung zur Flucht gezwungen würden, sässen Unternehmen, Institutionen und Staaten, die damit Gewinne erzielten, gemeinsam in Davos. Die Reichtümer der wohlhabenden Länder würden abgeschottet, um Flüchtlinge fernzuhalten. Und Kriege würden mit grossem Einsatz vorangetrieben.
SDA/nik
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