Anleger feiern Dougans Abgang
Der Kredit von Credit-Suisse-Chef Brady Dougan war an den Finanzmärkten offenbar nicht mehr gross. Nach der Ankündigung des Wechsels an der Bankspitze schiesst der Aktienkurs durch die Decke.
Die Credit Suisse bekommt einen neuen Chef. Tidjane Thiam wechselt von der britischen Prudential Versicherung an die Spitze der Schweizer Grossbank. Der 52-jährige, aus der Elfenbeinküste gebürtige Thiam wird Brady Dougan ablösen, der die Bank seit 2007 geführt hatte.
Den Anlegern scheint der Wechsel zu gefallen, in den ersten Handelminuten schoss der Kurs um knapp 9 Prozent in die Höhe. Kurz vor dem Mittag lagen die Papiere immer noch mehr als 7 Prozent im Plus.
Dougan wurde kritisiert, weil er das volle Ausmass des Wandels der Bankenindustrie nach der Finanzkrise zu unterschätzen schien. Zwar musste die Credit Suisse – anders als die UBS – nicht vom Staat gerettet werden. Doch erschienen die internen Reformen unter seiner Führung zögerlich. Was andere Banken in einem Anlauf schafften, brauchte bei der Credit Suisse vier Versuche. Der schwache Aktienkurs spiegelt dieses Zögern.
Beobachter wiesen darauf hin, dass der Kurs der CS-Aktie in fünf Jahren um 55 Prozent eingebrochen ist. Die Papiere der UBS stiegen in der selben Periode um 7 Prozent. Der grosse Kurssprung der CS-Aktie nach der Ankündigung von Dougans Abgang ist ein klarer Hinweis darauf, dass viele Investoren den Glauben an Dougan verloren hatten – und nun auf seinen Nachfolger Tidjane Thiam setzen. Für den Analysten der Bank Julius Bär, Roger Degen ist deshalb klar: «Der Wechsel an der Spitze der CS war überfällig».
Wirtschaftsjournalist Markus Diem Meier redet im Interview über die Eigenarten und Allüren von Brady Dougan.
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