Angeschlagen fast zugeschlagen
Tag der offenen Tore in Rumänien: Obwohl ersatzgeschwächt, spielt Wacker im Angriff stark auf – und verpasst beim 34:35 gegen Dinamo Bukarest Champions-League-Punkte.

Es ist der letzte Anzug, mit dem sich die Leute von Wacker Thun auf die grosse Bühne begeben. Nach den Nationalspielern Marc Winkler, Nicolas Raemy, Luca Linder und Stefan Huwyler verletzte sich mit Antreiber Reto Friedli jüngst ein weiterer Leistungsträger. Und weil mit den Letztgenannten gleich zwei Kreisläufer fehlen, muss gegen Dinamo Bukarest kurzzeitig 1,80-Meter-Hüne Damien Guignet vorn in der Mitte als Anspielstation herhalten.
Einen eindrücklicheren Beweis für ihre akute Personalnot könnten die Berner Oberländer nicht liefern.Genauso bemerkenswert ist, was die dezimierten Gäste beim rumänischen Meister darbieten. 34:35 unterliegen sie bloss, und hätte Nationalkeeper Flavio Wick auch nur einen durchschnittlichen Tag erwischt, würden die Akteure Martin Rubins gegen mitunter inferior verteidigende Hausherren gewiss nicht als Verlierer vom Feld gehen.
Obwohl sie das vierte Spiel innert zehn Tagen bestreiten, sind die Thuner gegen den Sieger des Europapokals der Landesmeister von 1965 zunächst ausgesprochen präsent. Nach elf Minuten führen sie 9:5. Den Vorsprung geben sie im Nu preis, und bis zur Pause bekunden sie Mühe. Die Abwehrarbeit ist nicht nur in jener Phase von ungenügender Qualität. Nachdem der Schweizer Meister zu Beginn der zweiten Hälfte mit sechs Toren Differenz in Rückstand gelegen ist, rückt er zusehends näher. Mit Tempohandball punkten die Gäste. Dynamisch gegen Dinamo eben.
Wacker gelingt fünf Sekunden vor Schluss der Anschlusstreffer, kriegt aber freilich keine Gelegenheit mehr auszugleichen. Und so warten die Berner Oberländer nach ihrem dreizehnten Auftritt unverändert auf den ersten Sieg in der Champions League, was insofern zynisch ist, als sie mit etwas mehr Glück in der laufenden Kampagne vier Punkte totalisieren könnten, machten sie vor Wochenfrist beim 26:26 gegen Riihimäen Cocks doch den Eindruck, dem Widersacher überlegen zu sein.
Wiedersehen mit Kuduz
Die Rumänen ihrerseits werden höher eingeschätzt als die Finnen. Zu Recht. Eine Nummer zu gross für Wacker sind aber offensichtlich auch sie nicht. Letzte Saison gewannen sie in der Königsklasse zu Hause knapp gegen die Kadetten, in Schaffhausen unterlagen sie. Im Sommer verzeichnete der Club einige Wechsel, er holte etwa den langjährigen Winterthurer Ante Kuduz, der gegen Wacker so wenig überzeugt wie zuvor bei Pfadi.
Rubins Ensemble bleibt die Gewissheit, dran zu sein. Und die Hoffnung, dass Friedli, Linder und Huwyler am Dienstag gegen Gossau wieder mittun können. Ansonsten droht da, was es gestern nicht gab: eine Überraschung.
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