Was wir lesenAndrea Abreu: «So forsch, so furchtlos»
Mit Schweinereien kommt die junge spanische Autorin den Komplexitäten des Lebens näher. So führt der Weg der Jugendlichen zur Selbstfindung unweigerlich über Erbrochenes.

Kann das Vulgäre poetisch sein? Was die meisten obszön oder ekelhaft finden, benutzt die junge spanische Autorin Andrea Abreu als ästhetisches Mittel. In ihrem Debütroman wird fortlaufend geschissen, gekotzt und geflucht, während jemand ihre Unterhose aus der Poritze pult. Doch die Schweinereien sind kein Selbstzweck, keine Strategie, um provokant zu wirken, sondern eine feinfühlige Methode, den Komplexitäten des Lebens näherzukommen.