Ammann als Spieler ohne Ass
Simon Ammann verlor als Vierter zum Auftakt der Vierschanzentournee wohl schon vorentscheidend viele Punkte für den Gesamtsieg.

In der Niederlage fallen die Widersprüche stärker auf. Zwei Tage vor dem ersten Springen der 59. Vierschanzentournee hatte Simon Ammann keck behauptet: «Ich werde die Tournee gewinnen.» Knapp 48 Stunden später sagte er nach dem Auftaktspringen in Oberstdorf: «Ich weiss, dass ich nicht in Bestform bin.» Den Widerspruch konnte der Toggenburger nach seinem vierten Platz mit 30 Punkten Rückstand auf Sieger Thomas Morgenstern nicht erklären. Es sei am Dienstag das richtige Vorgehen für ihn gewesen, erklärte er nebulös. Doch im Wettkampf zeigte sich: Der Spieler Ammann war ohne Ass angetreten. Dabei vermochte er seine schwachen Trainingssprünge vom Dienstag gestern im Probedurchgang noch zu korrigieren. Zweiter wurde er da und nährte die Hoffnung, dass sein Anlauf mit Schwierigkeiten beim Tourneeauftakt nur ein Bluff gewesen war – wie er so oft in der vergangenen Saison geblufft hatte, indem er gleich an mehreren Weltcupspringen als Gesetzter die Qualifikation ausliess und im Ernstkampf dann allen davonflog.