Altjahrsmärit: Gedämpfte Stimmung bei trübem Wetter
hat gestern der Sumiswalder Märit stattgefunden. Die Stimmung schien sich dem garstigen Wetter anzupassen.
«Es ist kein gutes Wetter, um einen Markt zu betreiben», sagt ein fröstelnder Marktfahrer. Tatsächlich lud das gestrige nasskalte und neblige Wetter zu einem Marktbesuch nicht besonders ein. Trotzdem liessen es sich einige Besucher nicht nehmen, den Sumiswalder Jahrmarkt in der Altjahrswoche aufzusuchen. Auch Dutzende Marktfahrer waren anwesend, um ihre Waren anzubieten. «Dieser Jahrmarkt ist für mich fast die einzige Möglichkeit, um nützliche Waren einzukaufen», sagt ein älterer Besucher. Mit dem Auto könne er jeweils nicht mehr nach Langnau fahren, «sonst würde ich wahrscheinlich einen Unfall machen». Doch es gab auch andere Themen am diesjährigen Märit. Zu wenig Unterstützung «Ich werde es mir noch genau überlegen, ob ich nächstes Jahr noch kommen werde», sagt Marktfahrer Bernhard Zumbrunnen etwas enttäuscht, aber bestimmt. «Ich war vorgestern in Huttwil, dort hatte es einen viel grösseren Andrang.» Für ihn werde es kaum mehr rentieren, in Zukunft nach Sumiswald zu kommen. Der Weg und die allgemeinen Spesen seien im Vergleich zum jetzigen Ertrag einfach zu hoch. Andere Marktfahrer sagen es noch deutlicher: Die Gemeinde tue einfach zu wenig, um den Jahrmarkt in Sumiswald den Besuchern schmackhaft zu machen. Die Inserate im lokalen Anzeiger seien zu klein, und die Zusammenarbeit mit den Marktfahrern gestalte sich zu wenig kooperativ. Als die Gemeinde zum Beispiel beschlossen habe, die restlichen Jahrmärkte abzuschaffen, hätten dies die Marktfahrer erst auf Umwegen erfahren. Absprache fehlte Die Marktfahrer hätten nicht unrecht, bestätigt Marktchef Franz Schwarz, jedoch habe man bei den Versammlungen immer einen Marktvertreter dabei gehabt. Als es zur endgültigen Abschaffung einiger Marktdaten gekommen sei, habe dieser die Marktfahrer zu wenig informiert. Auch in Sachen Inserate habe die Gemeinde eine neue Variante ausprobiert, die aber schliesslich auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. Warum aber wurde ausgerechnet der Markt in der Altjahrswoche beibehalten? «Man ging davon aus, dass zu dieser Zeit viele Heimweh-Sumiswalder vor Ort seien und den Markt ebenfalls besuchen würden», erklärt Schwarz. Diese Hoffnung habe sich aber leider nicht unbedingt bewahrheitet. Die neue Variante Neuerdings finden im Mai und Oktober zwei Märkte auf dem Dorfplatz statt. Diese sind durch eine Gruppe von Marktfahrern ins Leben gerufen worden. Die Gemeinde stellt hierbei den Platz gegen Miete zur Verfügung. Dies sei, so Schwarz, eine gute Lösung, um den Markt in Sumiswald zu behalten, obwohl das Einzugsgebiet der Gemeinde recht klein sei. Die ersten Erfahrungen seien erfreulich: Die Märkte auf dem Dorfplatz seien heuer gut besucht worden, berichten die Marktfahrer. Für viele von ihnen stellt der Märit den Lebensunterhalt dar. Da es aber immer weniger Märkte gibt, bewegen sie sich in einem zunehmend schwierigen Umfeld. Trotzdem liessen sie sich gestern die Freude am Sumiswalder Jahrmarkt nicht nehmen und genehmigten sich, passend zum Wetter, einen Kaffee-Schnaps. Manuel Trummer>
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