Alpmitarbeiter liess Transportseilbahn wahrscheinlich zu schnell laufen
Das Unglück von Innerthal SZ mit zwei Toten ist nicht auf einen Mangel an der Bahn zurückzuführen. Der Staatsanwalt ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung – auch gegen den Arbeitgeber des Alpmitarbeiters.
Die Ursache für das Transportseilbahnunglück mit zwei Toten Anfang August in Innerthal im Kanton Schwyz ist gemäss Untersuchungsergebnissen menschliches Fehlverhalten. Technische Mängel an der Bahn lagen keine vor. Die Staatsanwaltschaft eröffnete gegen zwei Personen ein Strafverfahren.
Die Staatsanwaltschaft March ermittelt gegen den 65-jährigen Alpmitarbeiter, der die Bahn bediente, sowie seinen 35-jährigen Arbeitgeber wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung, wie die Schwyzer Behörden am Freitag mitteilten.
Aufsichtspflicht des Arbeitgebers wird geprüft
Beim Alpmitarbeiter handle es sich um eine nicht sehr erfahrene Person. Im Strafverfahren solle darum geklärt werden, ob der Mann von seinem Arbeitgeber genügend instruiert und beaufsichtigt worden sei, sagte der Leitende Staatsanwalt Patrick Fluri auf Anfrage.
Die Untersuchungsbehörden schlossen mit den Fachkräften des Interkantonalen Konkordats für Seilbahnen und Skilifte (SKSS) die technischen Abklärungen vor Ort ab. Technische Mängel wurden an der Transportseilbahn keine festgestellt.
Fehlbedienung vermutet
Aufgrund der Situation und der Befragungen aller Beteiligten geht der Staatsanwalt davon aus, dass der Bahnbetreiber eine Fehlbedienung ausführte. Dies habe zur Folge gehabt, dass die Transportkiste immer schneller zu Tal fuhr, bis sie entgleiste und nach der Kollision mit einem Seilbahnmasten ins steile Waldgebiet abstürzte, heisst es in der Mitteilung weiter.
Die Transportseilbahn fuhr am 3. August mit einer Familie an Bord kurz nach Mittag von der Alp Bärlaui auf etwa 1000 Metern über Meer talwärts zum Wägitalersee. Nach rund 900 Metern stürzte die Transportkiste ab.
Die 31-jährige Frau und ihr 38-jähriger Ehemann verloren beim Unfall ihr Leben. Ihre einjährige Tochter überlebte schwer verletzt. Die Familie war nach Angaben der Polizei als Tagestouristen in dem Gebiet unterwegs.
SDA/mw
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