Alle Einsprachen abgewiesen
Das umstrittene Neubauprojekt der Aries Libra AG im Wirtschaftspark Schoren hat eine weitere Hürde genommen. Regierungsstatthalter Marc Fritschi hat sämtliche 24 Einsprachen abgewiesen.

Der geplante Industriebau der Aries Libra AG im Wirtschaftspark Schoren hat hohe Wellen geschlagen. Nun hat die Investorin vonseiten des Regierungsstatthalteramts grünes Licht für das Vorhaben bekommen. In einer am Freitag versandten Medienmitteilung hält sie fest, dass das Regierungsstatthalteramt mit Entscheid vom 27. Juni die Gesamtbaubewilligung erteilt habe.
«Als verfahrensleitende Behörde hat das Regierungsstatthalteramt Thun für seinen Entscheid die erforderlichen Amts- und Fachberichte eingeholt und Einsprachen sowie Fragen bezüglich Immissionen, Umweltschutz und verschiedener weiterer Aspekte geprüft», heisst es in der Mitteilung. In ihrem Beschluss halte die Behörde fest, dass die Einsprachen «im Sinne der Erwägungen als öffentlich-rechtlich unbegründet abgewiesen und – soweit geeignet – als Rechtsverwahrung angemerkt» worden seien.
Frist läuft bis Mitte August
Regierungsstatthalter Marc Fritschi bestätigte auf Anfrage den Entscheid. Gegen ihn kann nun wiederum bei der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Beschwerde erhoben werden. «Da der Entscheid noch nicht allen Einsprechern mitgeteilt werden konnte, kann ich noch nicht genau sagen, wann die Beschwerdefrist abläuft», sagte Fritschi. Sie werde ungefähr Mitte August ablaufen.
Betreffend die 24 abgewiesenen Einsprachen bestätigte Fritschi, dass sie öffentlich-rechtlich unbegründet waren. «Beispielsweise wurde gerügt, dass keine einheimische Firma angesiedelt werde, was jedoch baurechtlich irrelevant ist», sagte Fritschi.
Nicht nur Anwohner und der Leist wehrten sich mittels Einsprachen gegen den 17 Meter hohen Neubau der Aries Libra AG, wo die Frilite SA als Mieterin Vulkangestein zu Füll- und Isolationsmaterial verarbeiten will. Das Projekt wurde auch zum Politikum, als die Fraktionen der Grünen und der FDP in einer Interpellation kritische Fragen an die Stadt richteten, inbesondere was die Kommunikation oder die Umweltverträglichkeit anbelangt.
In ihrer Medienmitteilung schreibt die Aries Libra AG dazu, dass sie im Rahmen des Bewilligungsverfahrens umfassend zu den Einsprachen Stellung genommen habe. Kritikpunkte seien teils auch durch Gutachten und Abklärungen entkräftet worden, so im Zusammenhang mit dem Grundwasserspiegel.
«Da ein Teil des Neubaus unter dem mittleren Grundwasserspiegel geplant ist, gab die Bauherrschaft bei einer auf Verfahrens-, Umwelt- und Bautechnik spezialisierten Ingenieurfirma einen Bericht in Auftrag», heisst es. Damit lasse sich nachweisen, dass die Durchflusskapazität mit den Einbauten um weniger als 10 Prozent vermindert werde.
«Vorschriften eingehalten»
Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) sagte am Freitag auf Anfrage: «Uns ist wichtig, dass alle Vorschriften eingehalten werden.» Und: «Uns war wichtig, dass das Projekt energietechnisch optimiert wurde.» So hat die Bauherrschaft ihr Konzept mit einer Fotovoltaikanlage ergänzt.
Gemäss Medienmitteilung soll der Neubau bereits im Sommer 2020 fertiggestellt werden. Wann die Aries Libra AG mit dem Bau beginnen will, verriet sie in ihrem Schreiben indes nicht. Für genauere Auskünfte konnte am Freitag die genannte Auskunftsperson telefonisch nicht erreicht werden.
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