Aline, Au-pair in Vermont – vorübergehend wieder minderjährig
Aline vom PFEFFER weilt seit August 2008 in Amerika – als Au-pair bei einer Familie in Vermont. Bald neigt sich ihr Zwischenjahr zu Ende, bevor sie ihr Studium im Herbst beginnt. Sie lässt den PFEFFER an ihren Erlebnissen teilhaben.

Mein Leben ist nun anders als in der Schweiz, aber auch nicht wie das 19-jähriger Amerikaner. Die sind am College, während ich mich um drei Kinder im Alter von vier, sieben und neun Jahren kümmere. Nicht selten werde ich für deren Mutter gehalten und wenn mein Gastvater dabei ist, sogar als Ehefrau. Ich arrangiere mit andern Eltern «Play-Dates» (Spiel-Treffs) für «unsere» Kinder, fahre «meine» Kinder zum Fussballtraining, zum Eishockey, zum Kindergarten oder in die Skischule. Noch vor Kurzem zählte ich ab und zu auf die Unterstützung meiner Eltern und plötzlich bin ich es, die an alles denken und den Kids bei allem helfen muss. Trotz all diesen «elterlichen» Tätigkeiten und der Verantwortung als gutes Vorbild hat man als Au-pair auch ausreichend Gelegenheit, noch mal Kind zu sein. Sei es beim Malen mit Fingerfarben, Spielen mit Puppen oder beim Versteckspiel.
Vorläufig minderjährig
Schwieriger wird es, meine eigene Jugend auszuleben. Ich bin plötzlich wieder minderjährig und das ausgerechnet in Vermont! Vermont hat nun mal keine Partymetropolen und all die Bars und Pubs können wir Aupairs vergessen, weil wir nicht 21 sind. Alkohol gibts auch erst ab 21. Am meisten vermisse ich das Tanzen in einem Nachtclub oder fetzige Konzerte in einem coolen Lokal. In Burlington, der grössten Stadt Vermonts, gibts sogar zwei, drei Clubs, die einem ab 18 reinlassen. Aber zwei Stunden Autofahrt, um das Tanzbein zu schwingen, sind doch eher lang für Schweizer Verhältnisse.
Glücklicherweise haben wir in Middlebury eines der besten und mit 50000 Dollar pro Jahr auch eines der teuersten Privatcolleges Amerikas. So kommen wir Au-pairs doch noch unter gleichaltrige Leute. Am College gibts oft kleinere Konzerte und Partys und sogar eine Art Diskothek! Da wir aber nicht Studenten sind, müssen wir uns drum tun, um herauszufinden, wo was läuft. Ein netter, aber unspektakulärer Abend sieht für mich und meine Au-pair-Freundinnen so aus: Nachtessen in einem Restaurant und Kino, beides kostet etwa halb so viel wie in der Schweiz. Danach schlürfen wir im College-Szenelokal eine Schokolade und gehen gegen 23 Uhr nach Hause.
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