AKW Fukushima: Abbau dauert 40 Jahre
Die Demontage des havarierten Atomkraftwerks Fukushima im Nordosten Japans wird nach Regierungsplänen etwa 40 Jahre in Anspruch nehmen. Der Abriss erfolgt in mehreren Etappen.

Als nächster Schritt im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem Unglück vom 11. März sei nun die Entfernung von Brennmaterial aus der Anlage geplant, teilte die Regierung mit. Dies solle innerhalb der nächsten zwei Jahre über die Bühne gehen.
Danach soll nach Regierungsplänen mit der Bergung des in den Abklingbecken des Meilers lagernden ausgedienten Brennmaterials begonnen werden. Allein dieser Vorgang werde mehrere Jahre dauern, weil die Kühlsysteme und die Becken neu instand gesetzt werden müssten.
Die Bergung des nach der Katastrophe vom März geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren eins bis drei soll in rund zehn Jahren begonnen und binnen weiterer mehr als 20 Jahre abgeschlossen werden, sagte Hosono. Hierfür seien neue technische Anlagen nötig.
Kalte Abschaltung erreicht
Die Arbeiten sollten erfolgen, ohne dass sich «neue Risiken» für die Bevölkerung ergäben, sagte der Minister. Etwa 80'000 Menschen mussten wegen der hohen Strahlenbelastung ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die ersten von ihnen können im Frühjahr wieder zurückkehren.
Die Regierung hatte vor kurzem erklärt, im Kraftwerk sei mittlerweile der Zustand der sogenannten kalten Abschaltung erreicht. Damit können die Aufräumarbeiten in eine neue Phase eintreten. Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März als Folge eines starken Erdbebens und eines anschliessenden Tsunamis ereignet.
Verstaatlichung von Tepco in Planung
Die japanische Regierung plant ausserdem einem Zeitungsbericht zufolge die Übernahme von mehr als zwei Dritteln der Anteile des Energieunternehmens Tokyo Electric Power. Das würde faktisch eine Verstaatlichung des Betreibers des Atomkraftwerkes Fukushima bedeuten. Die Zeitung «Yomiuri» berichtete am Mittwoch weiter, der Staat wolle eine Billion Yen (umgerechnet fast zwölf Milliarden Franken) in das Unternehmen einbringen. Ausserdem würden Banken gebeten, dieselbe Summe an Krediten zur Verfügung zu stellen.
Das Blatt berief sich dabei auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Eine Tepco-Sprecherin sagte, der Bericht entspreche nicht den Tatsachen. Der Zeitung zufolge sollen die konkreten Verhandlungen im nächsten Jahr beginnen und bis März abgeschlossen sein. Eine Verstaatlichung des Unternehmens war seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima immer wieder im Gespräch gewesen. Tepco sieht sich mit hohen Entschädigungszahlungen und Kosten für die Dekontaminierung verstrahlter Gebiete konfrontiert.
SDA/jak
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