Aktionäre der Credit Suisse stimmen über Millionenboni und Cocos ab
Im Zentrum der heutigen Generalversammlung der Grossbank Credit Suisse (CS) stehen Manager-Boni sowie die Coco- Bonds zur Aufpolsterung der Kapitalkissen.
Namhafte Aktionäre wie die Stiftung Ethos haben Widerstand angekündigt. Die CS-Spitze wird den Vergütungsbericht im Zürcher Hallenstadion zur Diskussion vorlegen. Die anschliessende Abstimmung über Löhne und Boni der CS-Banker hat allerdings nur konsultativen Charakter. Als die Aktionäre vor einem Jahr abstimmten, votierten allerdings 30 Prozent gegen den Vergütungsbericht. Den 16 Geschäftsleitungsmitglieder bezahlte die CS für das Jahr 2010 total 160,3 Millionen Franken. CS-Chef Brady Dougan nimmt ein Salär von 12,8 Millionen Franken, während Amerika-Chef Antonio Quintella 15,6 Millionen Fr. bekam. Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig, der heuer das letzte Mal die GV leitet, bekam 6,3 Millionen Franken. Nicht Teil des Vergütungsberichts sind jene 71 Millionen Franken, die Dougan im vergangenen Frühling als Bonus aus einem alten Vergütungsprogramm zugesprochen worden waren. Anzunehmen ist aber, dass die gewohnt kritischen Kleinaktionäre ein weiteres Mal auch über diese Millionenzahlung an den Manager sprechen werden. Gegen den Vergütungsbericht hatte sich vor einem Jahr unter anderem die Stiftung Ethos stark gemacht, die Pensionskassen vertritt. Auch dieses Mal will Ethos mit ihrem Direktor Dominique Biedermann, inzwischen eine Gallionsfigur kritischer Aktionäre, gegen die ihrer Ansicht nach immer noch zu hohen Löhne und Boni stimmen. Ethos wendet sich ebenfalls gegen die traktandierte bedingte Kapitalerhöhung. Die CS will von den Aktionären grünes Licht für die Ausgabe der so genannten Coco-Bonds, also Obligationen, die im Krisenfall zu Aktien umgewandelt werden. Mit den Cocos will die Bank grössere Reserven anlegen, wie sie die künftig schärferen Regulierungsbedingungen für Banken fordern. Laut Ethos dienen die Cocos aber nur der Absicherung unrentabler Aktivitäten der Investmentbank. Die Aktionärsgruppierung ISS, die sich vor einem Jahr kritisch zur CS-Führung gestellt hatte, stimmt hingegen für die bedingte Kapitalerhöhung.
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