Aktien-Kurs von Sulzer steigt nach Übernahmeangebot
Die Investmentgruppe Renova hat nach dem Kauf weiterer Sulzer-Anteile allen Aktionären ein Pflichtangebot gemacht. Der Wert der Aktien stieg danach deutlich.

Die Investmentgruppe Renova des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg hat weitere Sulzer-Aktien gekauft. Weil damit ihr Anteil am Winterthurer Industriekonzern auf über einen Drittel gestiegen ist, lanciert sie ein Pflichtangebot an alle Sulzer-Aktionäre. Die Aktie hat am Montag mit einem Kurssprung darauf reagiert. Sie gewann in der ersten Stunde des Börsenhandels um 4,5 Prozent an Wert.
Um 10 Uhr notierte der Titel bei 103,70 Franken, während das Kaufangebot nur 99,20 Franken beträgt. Die Offerte sei so ausgestaltet, «dass die bisherigen Mehrheitsverhältnisse nicht erheblich in Frage gestellt werden», hiess es.
Renova ist seit 2007 mit rund 33,2 Prozent an Sulzer beteiligt. Zuletzt hat ihre Tochterfirma Tiwel Holding die Beteiligungsgrenze von 33,33 Prozent überschritten, wodurch ein Pflichtangebot an alle Sulzer-Aktionäre rechtlich zwingend geworden ist. Laut Sulzer-Mitteilung meldete Tiwel am Freitag einen Anteil von 33,36 Prozent.
Analyst empfiehlt Kaufangebot abzulehnen
Renova habe die schwache Kursentwicklung von Sulzer dazu genutzt, um ihren Anteil über die Schwelle von einem Drittel zu erhöhen und müsse daher ein Pflichtangebot unterbreiten, kommentierte Fabian Haecki von der Bank Vontobel.
Renova-Chef Peter Löscher hat untermauert, dass die Investmentgruppe nicht die Mehrheit an Sulzer kaufen will: «Es ist keine Absicht, die Firma zu übernehmen», sagte er vor den Medien in Zürich. Es gehe stattdessen darum, den Weg für einen möglichen Aktienrückkauf frei zu machen.
Haecki empfiehlt deshalb den Aktionären, das Angebot abzulehnen. Renova selbst habe in der Mitteilung erklärt, dass sie die Absicht des Unternehmens, die Kapitalstruktur zu optimieren und überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückzuführen, unterstützen werde. Die Meldung sei für die Aktionäre also «Good News» und Sulzer stehe für ein Aktienrückkaufprogramm Cash von netto rund 800 Millionen Franken zur Verfügung.
Auch die Credit Suisse rechnet nach dem Renova-Pflichtangebot damit, dass Sulzer einen Aktienrückkauf lancieren wird. Das Angebot ermögliche es Sulzer, die Kapitalstrategie zu überarbeiten.
Schlechte Zahlen im ersten Halbjahr
Sulzer hat vergangene Woche für das erste Halbjahr 2015 deutlich verschlechterte Geschäftszahlen publiziert. Unter dem Strich verdiente der Industriekonzern mit 26,8 Millionen Franken kaum noch halb so viel wie vor Jahresfrist, den Erlös aus dem Verkauf der Oberflächenbeschichtungssparte Metco im Vorjahr nicht eingerechnet.
SDA/ij
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