Ticker zur AHV-Reform32'319 Stimmen machen den Unterschied – Volk sagt ganz, ganz knapp Ja zur AHV-Reform
Die Frauen in der Schweiz müssen länger arbeiten, zudem wird die Mehrwertsteuer erhöht: Alles zur Abstimmung im Live-Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
Das Schweizer Stimmvolk hat unglaublich knapp Ja gesagt zur AHV-Reform. Der Unterschied betrug 32'319 Stimmen (1'443'075 Ja-Stimmen gegenüber 1'410'759 Nein-Stimmen).
Das Frauen-Rentenalters wird damit von 64 auf 65 Jahre erhöht.
Die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV um 0,4 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent erhöht.
Der Kommentar zum historischen Abstimmung:
Die linke Polemik hat knapp nicht verfangen: Nun brauchts eine Korrektur bei den Renten. Simon Bärtschi zur AHV-Reform.
Zu den anderen Abstimmungen:
Er könne nicht verstehen, dass die SP eine Spaltung zwischen Frauen und Männern befeuere, sagt SVP-Präsident Marco Chiesa gegenüber Blick TV. Nicht alle Frauen seien gegen die Vorlage, betont Thierry Burkhart von der FDP. «Diese Reform passiert auf dem Rücken der Frauen», entgegnet SP-Chefin Mattea Meyer.

In der Altersvorsorge müsse man Schritt für Schritt voran gehen, sagt Mitte-Präsident Gerhard Pfister. Sonst scheitere man an der Urne. Er fordert die SP auf, «Volksentscheide zu akzeptieren».
FDP-Präsident Thierry Burkart äussert sich zur Initiative der Jungfreisinnigen für ein höheres Rentenalter. Darüber müsse man diskutieren, sagt er. Erst einmal müsse man jedoch AHV-Reform abwarten.

Mattea Meyer, Co-Präsidentin der SP, ist unglaublich nervös, wie sie auf Blick TV sagt. Sie hoffe immer noch auf ein Nein. Die Frauen hätten sich klar gegen die Vorlage ausgesprochen. Mitte-Präsident, Gerhard Pfister, spricht von einem emotionalen Wahlkampf, in dem Fake-News verbreitet worden seien.

Die AHV-Vorlage macht Stimmen gut. Inzwischen gehen die Liveprognosen von einem knappen Ja aus. 50.5 Prozent der Stimmberechtigten dürften die Vorlage annehmen. 88 Prozent der Gemeinden sind ausgezählt. Die Kantone Aargau, Appenzell Ausserrhoden und Schwaz sagen Ja.
Der Kanton Genf erteilt der AHV-Vorlage eine Abfuhr. Er lehnt die Reform und die Zusatzfinanzierung ab.
Weitere Kantone sagen Ja zum Rentenalter 65 für Frauen. Luzern, St. Gallen, Uri und Zug stimmen für die Reform. Das Wallis lehnt sie ab. Mittlerweile sind 83 Prozent der Gemeinden ausgezählt.
Der Kanton Tessin lehnt die AHV-Reform mit 57.1 Nein-Stimmen ab. Die Zusatzfinanzierung wird von 50.7 Prozent der Stimmberechtigten angenommen.
Noch sind längst nicht alle Kantone ausgezählt. Doch das New Yorker Wirtschaftsmedium «Bloomberg» weiss schon, wie der Krimi um die AHV-Reform ausgehen wird: Das Stimmvolk unterstütze die Vorlage, heisst es in der Eilmeldung.

Zwei weitere Kantone sind ausgezählt. In Luzern wird die AHV-Reform mit 59.4 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Die Zusatzfinanzierung erreicht 62.3 Ja-Stimmen. Im Kanton Solothurn befürworten 50.3 Prozent die Reform. 52.9 Prozent sind für die Zusatzfinanzierung.
Die Stimmberechtigten des Kantons Schaffhausen lehnen die AHV-Reform ab. Das Resultat ist äusserst knapp. Die Nein Stimmen überwiegen mit 50.02 Prozent. 17 Stimmen haben den Ausschlag gegeben.
Der Kanton Nidwalden ist ausgezählt. Zur AHV gibt es zwei Mal ein Ja. 64.7 Prozent stimmen der Reform zu. Auch die Zusatzfinanzierung wird angenommen.
Das Warten geht weiter. 71 Prozent der Gemeinden sind inzwischen ausgezählt. Ja- und Nein-Stimmen sind ausgeglichen. Die Zitterpartei bei der AHV-Vorlage geht weiter. Die Zusatzfinanzierung wird von 54,7 Prozent befürwortet.
Im Kanton Waadt dürften die AHV-Reform und die Erhöhung der Mehrwertsteuer für die AHV scheitern. Nach Auszählung von rund der Hälfte der Stimmzettel sagen 61 Prozent beziehungsweise 53 Prozent Nein zu diesen beiden Vorlagen.
Im Kanton Wallis wird die AHV-Reform nach vorläufigen Ergebnissen abgelehnt. Nach der Auszählung in 116 von 123 Gemeinden legten 54,4 Prozent der Stimmberechtigten ein Nein in die Urne. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV hingegen nahmen 50,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler an.
Der Kanton Graubünden ist ausgezählt. Die Stimmberechtigten befürworten die AHV-Vorlage. Die Reform wird von 56.2 Prozent gutgeheissen, die Zusatzfinanzierung von 58.5 Prozent. Auch der Kanton Glarus stimmt der Reform zu: Mit 51,75 Prozent Ja zum Rentenalter und 55,18 Prozent Zustimmung zur Zusatzfinanzierung.

Der Gewerbeverband lobt die Bürgerlichen als «konstruktive Kräfte in diesem Land».
Das Rennen bleibt spannend. Mehr als die Hälfte der Gemeinden sind nun ausgezählt. Die Zustimmung zur AHV ist immer noch knapp.
Das Forschungsinstitut gfs.bern geht aktuell von einem Ja-Stimmen-Anteil von 52 Prozent zu einem höheren Frauenrentenalter aus. Die Fehlerquote liegt bei 3 Prozent. Die Liveprognosen von Leewas und Tamedia gehen von einem knapperen Resultat aus. Sie rechnen mit 50.1 Prozent Ja-Stimmen – bei einer Fehlerquote von 1.8 Prozent.

SDA/Eveline Rutz/pak
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