Afghanistan-Abzug kostet USA sechs Milliarden
68'000 Soldaten, 100'000 Container und 25'000 Armeefahrzeuge: Der Abzug der Truppen aus Afghanistan kommt die USA teuer zu stehen. Dies vor allem, weil das Land keinen Zugang zum Meer hat.

Der für kommendes Jahr geplante vollständige Abzug der US-Truppen aus Afghanistan wird nach Einschätzung der Armee zwischen 5 und 6 Milliarden Dollar kosten. Der Abzug der derzeit noch 68'000 US-Soldaten sei «hinsichtlich des Umfangs und der Komplexität eine der grössten Herausforderungen in der Geschichte militärischer Transporte», erklärte der zuständige US-General Steven Shapiro heute auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Etwa 100'000 Container sowie 25'000 Armeefahrzeuge sind laut Shapiro noch in Afghanistan. Der Grossteil werde bis Ende 2014 ausser Landes gebracht, nur wenig Material werde den afghanischen Sicherheitskräften überlassen.
Die Gesamtkosten des Anfang 2012 eingeleiteten Abzugs würden ständig neu geschätzt, teilte Shapiro mit. Derzeit gehe die US-Armee von 5 bis 6 Milliarden Dollar aus. Die grösste Schwierigkeit besteht darin, dass Afghanistan keinen eigenen Zugang zum Meer hat, so dass Truppen und Ausrüstung über den Land- oder den Luftweg verlegt werden müssen.
Route durch Pakistan ausschöpfen
Die Nato-Truppe Isaf hatte ihr Material lange Zeit in die pakistanische Hafenstadt Karachi verschifft und dann mit Lastwagen über den Landweg nach Afghanistan gebracht. Wegen anhaltender Anschläge der radikalislamischen Taliban auf die Konvois in beiden Ländern wurde die Route aber einige Jahre lang nicht mehr genutzt, bis sie Mitte Februar wieder in Betrieb genommen wurde.
Shapiro formulierte das Ziel, die Route durch Pakistan «maximal» auszuschöpfen. Es würden aber alle zur Verfügung stehenden Wege zu Lande, zu Wasser und in der Luft genutzt. Die Entscheidung darüber werde jeweils auf der Grundlage von Faktoren wie Kosten, Schnelligkeit und Sicherheit getroffen.
SDA/wid
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