Ärzte sollen Frauen Impfung gegen Krebs verweigern
Weil es zu wenig Geld einbringt, empfiehlt die Gesellschaft für Allgemeinmedizin ihren Mitgliedern, Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs nicht durchzuführen.
Die Entschädigung für die Hausärzte sei so tief, dass sie nicht einmal die Unkosten decke. Laut SAGM haben die Kantone mit den Krankenkassen und dem Impfstoffhersteller unter Ausschluss der Ärzteschaft einen Vertrag abgeschlossen, der auf Reihenimpfungen an Schulen und staatlichen Institutionen ausgerichtet ist. Wenn sich Praxisärzte beteiligten, bekämen sie den Impfstoff gratis und - je nach Kanton - 15 bis 18 Franken pro Impfung.
Diese Ansätze sind nach Ansicht der SGAM «ein Skandal, weil sie nicht einmal die eigenen Unkosten decken». Die Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV) sei viel zeitaufwendiger als von den Kantonen veranschlagt. Sie erfordere eine ausführliche vorgängige Beratung und eine nicht einfache Sexualanamnese.
Pharmaindustrie wird belohnt
«Es geht nicht an, ein Impfprogramm auf Kosten der Hausärzte durchzuführen und gleichzeitig die Pharmaindustrie mit einem horrenden Impfstoffpreis zu belohnen», hält die SGAM in einer Mitteilung fest. Sie empfiehlt ihren Mitgliedern, unter diesen Bedingungen auf HPV-Impfungen in der eigenen Praxis zu verzichten.
Die HPV-Impfung für Mädchen und junge Frauen sei durchaus sinnvoll, schreibt die SGAM. Fatal wirke sich aber der Entscheid aus, diese Impfung nicht in den Leistungskatalog der Grundversicherung aufzunehmen sondern an die Kantone zu delegieren.
SDA/grü
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