Editorial zum neuen JahrAchten wir stärker auf Good News
Das neue Jahr beginnt so ruppig, wie das alte aufgehört hat. Aber einiges entwickelt sich gut. Die Redaktion wünscht ein frohes Jahr 2022.

Bad News. 2022 ist gleich gestartet, wie das vergangene Jahr aufgehört hat. Das Omikron-Virus verbreitet sich rasend schnell auch in der Schweiz und bringt Unsicherheit zum Jahresbeginn. Bald wird das Virus vielleicht überall sein. Wir gehen nun ins dritte Jahr dieser Pandemie und hoffen alle auf ein Ende, aber die nächste Phase könnte es in sich haben: Alle ohne genügenden Schutz werden der rekordhohen Viruswelle wohl ausgeliefert sein. Niemand kann sagen, was dies für unsere Spitäler bedeutet, mit Prognosen halten wir uns sowieso besser zurück. Sie haben sich in dieser Pandemie schon oft als katastrophal herausgestellt, wie Gesundheitsforscher Antoine Flahault kürzlich bündig bemerkte.
Worauf soll man sich denn jetzt stützen? Unbekümmertheit und Leichtsinn können schädlich sein, dasselbe gilt für Verkrampfung und Angst. Wir sollten zum Jahresbeginn aber stärker auf Good News achten, weil sich ein paar Dinge tatsächlich positiv entwickelt haben. Es ist ein Fakt, dass die neuen Impfstoffe auf der ganzen Welt Millionen von Menschenleben retten und Erkrankungen verhindern. Wir wissen, welche Einschränkungen im öffentlichen Leben in unserem Land Wirkung erzeugen. Und es gibt Hinweise darauf, dass Omikron tatsächlich weniger häufig starke Verläufe nach sich zieht.
Im vergangenen Jahr gabs nur ein Medienthema, die Seuche hat alles andere in den Hintergrund gedrängt. Das Bedürfnis nach Information und Erklärung war und ist enorm, unsere digitalen Kanäle und die Zeitung wurden teils zu regelrechten Pandemieforen. Auch auf dieser Redaktion wird oft und lange über Corona-Angelegenheiten diskutiert. Qualitätsmedien wie diese Zeitung helfen besonders in Krisen, relevante und geprüfte Fakten zu verbreiten, nützlichen regionalen Service bis in die hinteren Ecken des Kantons zu liefern und Entwicklungen für ein grosses Publikum einzuordnen. Sie erfüllen damit eine zentrale Funktion in der Demokratie, stärken die Debattenkultur und sind auch ein Abwehrsystem gegen Falschinformationen.
Es ist unser Anspruch, Sie auf allen Kanälen mit hochwertigem Journalismus zu versorgen. Wir werden Ihnen weiterhin relevante und sorgfältig recherchierte Informationen liefern, damit Sie sich selbst ein möglichst präzises Bild machen können. Von all dem, was vor Ihrer Haustür, im ganzen Land und auf der Welt läuft – hoffentlich mit mehr Good News. Wir sind auch offen für unterschiedliche Meinungen, für Debatten, wir lassen Menschen mit diversen Ansichten zu Wort kommen. Das sorgt zuweilen für Kritik, die wir ernst nehmen und auf die wir so oft wie möglich eingehen.
Unsere Redaktion ist vielfältig. Damit Sie wissen, wer wo im Einsatz steht, haben wir für Sie alle Redaktorinnen und Redaktoren aufgelistet. Es freut mich, Ihnen hier alle Teams und Köpfe vorzustellen. Ich danke Ihnen für Ihre Treue und wünsche Ihnen im Namen der ganzen Redaktion ein gesundes und glückliches 2022.

Simon Bärtschi ist Chefredaktor der «Berner Zeitung» und der Redaktion BZ/Bund. Zuvor war er Mitglied der Chefredaktion von «Tages-Anzeiger» und «SonntagsZeitung» in Zürich. Er hat an der Universität Bern Geografie und Medienwissenschaft studiert.
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