Abfahrer im Aufschwung
Der in Steffisburg aufgewachsene Lutz Weber holte sich am iXS Swiss Downhill Cup im Diemtigtal nach 2016 seinen zweiten Schweizer-Meister-Titel in Folge. Schnellste Frau war Carina Cappellari (Chur).

Beim iXs Swiss Downhill Cup am Wiriehorn wurden den Zuschauern auch in diesem Jahr wieder Spektakel und sportliche Höchstleistungen geboten. Das Rennen, bei welchem insgesamt 250 Starter aus elf verschiedenen Nationen teilnahmen, zählte gleichzeitig auch als die offizielle Schweizer Meisterschaft.
Bei der Elite setzte sich Lutz Weber durch. Der Steffisburger, der mittlerweile im bündnerischen Laax wohnt, konnte seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. «Ich war vor dem Start ziemlich nervös. Ich bin froh, konnte ich dem Druck standhalten und den Titel verteidigen.»
Während der Zweitplatzierte Noël Niederberger (Kleindöttingen) im September für die Weltmeisterschaft in Australien selektioniert ist, muss Weber daheim bleiben. «Ich hatte im Weltcup immer Pech mit platten Reifen und Stürzen», begründet der Berner, warum er nicht nach Down Under darf.
Bei den Frauen verwies Carina Cappellari aus Chur die Aargauerin und Vorjahressiegerin Lea Rutz auf den Ehrenplatz. Für Furore sorgten auch die U-19-Junioren, bei welchen es gleich zu einem Dreifachsieg des einheimischen Hot Trail Racing Team kam.
Der Wattenwiler Luca Henzi konnte sich den Sieg knapp vor seinen Teamkollegen Pascal Reusser (Buchen ob Steffisburg) und Elia Saurer (Aeschlen) holen. Der Ärger über den verpassten Schweizer-Meister-Titel hielt sich bei Reusser, welcher im Gegensatz zu Henzi an der Weltmeisterschaft in Crains starten wird, in Grenzen: «Wir sind fast jedes Wochenende zusammen unterwegs, ich mag ihm den Sieg von Herzen gönnen.»
Der Fokus von Reusser liegt nun bereits auf seinem vorläufigen Karrierehighlight: «An der WM in die Top 15 zu fahren, wäre gut, in die Top 10 wäre super», blickt der 17-Jährige bereits ambitioniert auf den kommenden Grossanlass.
Downhill boomt
Die noch junge Sportart Downhill befindet sich in einem Aufschwung. Laut Thomas Ryser, Veranstalter und Präsident des Vereins Hot Trail, liegt eine Erklärung beim verbesserten Material: «Die Enduro-Bikes werden von Jahr zu Jahr besser und animieren viele Leute dazu, aufs Bike zu steigen.»
«Mittlerweile werden die Rennen per Livestream übertragen.»
Die voll gefederten Velos ermöglichen speziell bei der Abfahrt einen verbesserten Fahrkomfort. Für den Schweizer Nationaltrainer Lars Peyer liegt ein Grund auch in der höheren Medienpräsenz. «Mittlerweile werden die Rennen per Livestream übertragen.»
Peyer lobt auch die Bikestrecke am Wiriehorn, welche nicht nur von den Spitzenrennfahrern benutzt wird, sondern auch von Familien und anderen Hobbyfahrern. Dass die 2016 gebaute Bikestrecke überhaupt realisiert werden konnte, ist zu einem grossen Teil den Erlösen aus einem Crowdfunding zu verdanken, bei welchem fast 30 000 Franken von zahlreichen Spendern gesammelt werden konnten.
Nicht olympisch
Dass trotz dem gestiegenen Interesse in der Bevölkerung und verbesserten Rahmenbedingungen der Downhillsport so schnell nicht olympisch wird, hängt auch mit den Veranstaltungsorten der Sommerspiele zusammen, wie Thomas Ryser vermutet: «Wahrscheinlich hätte man in einer Stadt wie London Mühe, ein geeignetes Gelände für eine Downhillstrecke zu finden.» Nationalcoach Peyer ergänzt, dass das Format wohl besser zu den X-Games als zu den Olympischen Spielen passe.
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