800 Schuss Munition im Auto
Der Mann, der ins Weisse Haus eingedrungen ist, muss sich vor Gericht verantworten. Dabei kamen neue Details ans Licht. Auch US-Präsident Barack Obama äusserte sich mittlerweile zum Vorfall.
Nach seinem Eindringen ins Weisse Haus mit einem Messer muss sich der 42-jährige Texaner vor einem Bundesgericht verantworten. Die erste Anhörung war am Montag in Washington angesetzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt.
Dabei kam heraus, dass der offenbar verwirrte Eindringling 800 Schuss Munition in seinem Wagen gelagert hatte. Ausserdem fanden die Ermittler in dem unweit des US-Präsidentensitzes geparkten Auto zwei Beile und eine Machete. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete den Eindringling dabei als «Gefahr für den Präsidenten».
Eindringling ist ein Ex-Soldat
Der Ex-Soldat war am Freitagabend über den Sicherheitszaun des Weissen Hauses geklettert. Der Eindringling wurde erst festgenommen, nachdem er durch eine Tür in den Nordflügel des Gebäudes gelangt war. Obama und seine Familie hielten sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr dort auf: Sie waren wenige Minuten zuvor von der Südseite des Grundstücks per Hubschrauber zum Wochenendsitz des Präsidenten, Camp David, aufgebrochen.
Der 42-Jährige aus Texas war als Soldat im Irak stationiert, nach Angaben von Angehörigen leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Laut Secret Service hatte der offenkundig verwirrte Mann nach seiner Festnahme erklärt, «dass der Himmel über der Erde zusammenzubrechen drohe und er den Präsidenten darüber informieren müsse, damit der sein Volk warnen könne».
Der Eindringling muss auf Anordnung des Gerichts mindestens bis zu einer nächsten Anhörung am 1. Oktober im Gefängnis bleiben. Er habe keinen festen Wohnsitz und verfüge über keine finanziellen Mittel, hiess es. Ihm wurde ein Pflichtverteidiger zugewiesen.
Obama besorgt
Nach dem Eindringen eines Mannes ins Weisse Haus hat sich US-Präsident Barack Obama besorgt gezeigt. Der Secret Service - der Sicherheitsdienst der US-Regierung - überprüfe seine Methoden, technische Verbesserungen, Belegschaftsstärke und Vorsorgemassnahmen, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest. Obama habe aber volles Vertrauen in den Secret Service.
Die Nachrichtenagentur AP erfuhr, dass der Sicherheitsdienst die Einrichtung von Kontrollpunkten auf öffentlichem Grund rund um die US-Regierungszentrale in Washington erwägt.
Für den Secret Service war der Zwischenfall an einem der bestgesicherten Gebäude der Welt eine Blamage. Seine Chefin Julia Pierson hatte bereits am Wochenende zusätzliche Patrouillen und Überwachungsmassnahmen angekündigt.
sda/AFP/rar
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch