7 Millionen für einen Kilometer
Der Regierungsrat stoppt die Planung eines Stegs bei der Chemischen Fabrik in Uetikon am See. Die Kosten sind zu hoch.

Der vorgesehene Steg bei der Chemischen Fabrik in Uetikon am See entlang dem Zürichseeufer wird vorderhand nicht gebaut. Abklärungen haben ergeben, dass das Vorhaben zu teuer wird und zuerst eine Altlastensanierung nötig ist. Nun werden Alternativen gesucht.
Geplant ist im Rahmen des Zürichsee-Uferweges ein rund ein Kilometer langes Stück bei Uetikon am See. Von der Schifflände aus sollte ein längerer Abschnitt vor der Chemischen Fabrik zum Rotholzgelände über einen Steg führen. Dieses ist als künftiges Naherholungsgebiet vorgesehen.
Spuren der Deponien
Diese Öffnung ist allerdings vorerst nicht möglich, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Im Rotholz lagerte die Fabrik nämlich früher Produktionsabfälle ab. Dabei handle es sich vor allem um Phosphat-Schlämme aus der Düngerproduktion, sagte Jean-Claude Hofstetter vom kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel).
Diese Deponien sind nahe am See, und deshalb muss das Gebiet zuerst noch saniert werden. Ein Termin dafür steht laut Hofstetter noch nicht fest. Die Fabrik erarbeite zurzeit ein Sanierungsprogramm. Voraussichtlich erfolgten die Arbeiten in den nächsten drei Jahren. Für die Kosten habe die Fabrik als Verursacherin aufzukommen.
Sehr lange Pfähle nötig
Ein weiteres Hindernis sind die unverhältnismässig hohen Kosten für den rund ein Kilometer langen Weg. Sie werden aufgrund der bisherigen Abklärungen auf rund sieben Millionen Franken geschätzt, wie Anselm Schwyn vom Amt für Verkehr sagte.
Der Grund liegt laut Schwyn darin, dass der Boden vor der Fabrik so beschaffen ist, dass die Pfähle für den Steg sehr tief eingerammt werden und demzufolge sehr lang sein müssen. Falls das Rotholz schon als Erholungsgebiet genutzt werden könnte, würde man die hohen Kosten als Investition für das Gelände sehen. Da dies aber nicht der Fall sei, «hat es keinen Sinn».
Die Realisierung des Wegabschnitts wird deshalb vorderhand zurückgestellt. Der Kanton klärt zusammen mit den beiden Gemeinden Uetikon am See und Meilen sowie der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel ab, ob es «vielleicht eine attraktive Alternative» gäbe, sagte Schwyn.
SDA/pia
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