56 Oberländer Bläser zeigen, was sie gelernt haben
Die Teilnehmenden der Oberländer Bläserwoche probten mit Dirigent Jean-Claude Kolly ein abwechslungsreiches Programm, das am Freitag im Kursaal Interlaken zur Aufführung kommen wird.

Blasmusikbegeisterte setzen eine Ferienwoche ein, um in Zweisimmen an der 20. Oberländer Bläserwoche (OBW) teilzunehmen. Dieses Musiklager, das alle zwei Jahre durchgeführt wird, wurde vom Berner Oberländischen Musikverband (BOMV) ins Leben gerufen.
«In vielen Kantonen gibt es Lager für Kinder und Jugendliche. Unser Angebot ist jedoch schweizweit praktisch einmalig», lobt Stefan Janzi, Lagerleiter und Vizepräsident des BOMV. «Bei uns gibt es kein Vorspielen, es können alle kommen.» Bemerkenswert ist die Zusammensetzung; vom Teenager bis zum 70-Jährigen (aus über zwanzig Blasmusikvereinen aus dem ganzen Oberland) lassen sich alle für das Musizieren begeistern.
Genuss trotz Anstrengung
Zusammen mit neun Profimusikern als Registerlehrer und einem der wohl renommiertesten Schweizer Dirigenten, Jean-Claude Kolly, werden anspruchsvolle Werke zum Motto «Der Berg» erarbeitet.
«Ich bin zum dritten Mal dabei und geniesse trotz Anstrengung diese Ferienwoche, auf die ich mich immer wieder freue», verrät Jacqueline Graf (Querflöte/MV Interlaken) und ergänzt: «Wir haben das Glück, gute Registerleiter zu haben und von ihren Erfahrungen und Tipps zu profitieren. Letzteres tun wir auch von einer anderen Sichtweise unseres Maestros, sodass wir viel in unsere Musikvereine mitnehmen können.»
Ernst Schilt ist mit Jahrgang 1942 der älteste Teilnehmer. Er kann im nächsten Jahr auf sechzig Jahre Mitgliedschaft in der MG Iseltwald zurückblicken. «Ich bin zum siebten Mal hier. Vor zwölf Jahren wurde ich pensioniert und entdeckte das einmalige Angebot des BOMV. Aber ich werde wohl dieses Jahr das letzte Mal teilnehmen, die Stücke werden nicht einfacher, das Gehör nicht besser. Ich schätze besonders die gute Kameradschaft, wir haben einen guten Draht untereinander.»
Auf für Kolly «besonders»
Dirigent Jean-Claude Kolly hat grossen Respekt vor den Teilnehmenden, die mit Enthusiasmus und Motivation die herausfordernden Blasmusikkompositionen erarbeiten. «Ich finde es gut, dass wir uns in ein solches Programm vertiefen. Viele haben im Alltag in ihren Vereinen keine Chance, solche Werke zu spielen. Es ist aus meiner Sicht ein besonderes Erlebnis.»
Kolly ergänzt, dass er nicht gut Deutsch und daher oft Französisch spreche, «die universelle Sprache ist jedoch immer noch die Musik.» Er schafft es, komplexe Rhythmen und Melodienfolgen einfach und prägnant zu erklären. Es ist für die Hobbymusikanten ein Erlebnis, wie er es schafft, die Emotionen in die Musik zu transportierten und alles aus dem Orchester herauszuholen. In der Gesamtprobe kommt dies zum Ausdruck: «Man muss den Enthusiasmus hören!»
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