Pandemie-Skeptiker70 Anzeigen, ein Mann auf dem Baum und keine Flashmobs
Erneut wurde zu Protesten gegen die Corona-Schutzmassnahmen aufgerufen. Rund 200 Leute fanden sich am Samstag auf den Bundesplatz ein.
Nach einer Demonstration auf dem Berner Bundesplatz hat die Kantonspolizei Bern am Samstagnachmittag rund 70 Personen angezeigt, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt.
Rund 200 Personen versammelten sich um 14 Uhr auf und neben dem Bundesplatz. Sie wollten gegen die Corona-Massnahmen protestieren. Die Demonstration war nicht bewilligt. Am Mittwoch hatte die Berner Kantonsregierung zudem mitgeteilt, dass an Kundgebungen nicht mehr als fünf Personen teilnehmen dürfen.
Die meisten Teilnehmenden trugen keine Maske. Nachdem die Polizei die Anwesenden via Lautsprecher auf die geltenden Regeln hinwies, begann sie, den Bundesplatz abzuriegeln. Mehrere Dutzende Personen widersetzten sich der Aufforderung und hielten sich weiterhin auf dem Bundesplatz auf. Sie wurden von der Polizei immer mehr eingekesselt. Andere machten sich auf den Weg Richtung Waisenhausplatz, wo die Polizei ebenfalls präsent war.
In der Folge konzentrierte sich die Demonstration zunächst auf den Platz vor dem Café Fédéral. Um etwa 17.30 Uhr waren die Festnahmen, Kontrollen und Wegweisungen durch die Polizei abgeschlossen. Die Polizei war aber noch immer in Bereitschaft und mit einem grossen Aufgebot im Bereich Bären- und Bundesplatz präsent.
Mann verschanzt sich auf Baum
Für Aufsehen sorgte ein Mann, der auf einen Baum vor dem Café Fédéral stieg und sich dort über eine Stunde lang aufhielt. Besonders bequem schien dieser Platz nicht zu sein. Der Mann wechselte oft die Position, murmelte das Hare-Krishna-Mantra vor sich hin.
Kaum setzte nach 16 Uhr der Regen ein, sprang er von Baum, zog sich dabei beinahe eine Verletzung zu und wurde sogleich von der Polizei abgeführt.
Keine Flashmobs in Supermärkten
Anders als angekündigt ist es am Samstagnachmittag offenbar nicht zu «Flashmobs» gekommen. Aktivisten hatten angekündigt, sich in einer konzertierten Aktion in Supermärkten die Maske vom Gesicht reissen zu wollen. Gemäss einem Flyer sollte die Aktion vom Coop in der Spitalgasse via Globus Delicatessa und Marktgasse-Migros bis zum Loeb führen. Der Coop beispielsweise war zum verabredeten Zeitpunkt um 14.15 Uhr praktisch menschenleer.
Auch die Kantonspolizei Bern hat keine Kenntnis von «Flashmobs». «Wir haben die Situation aufmerksam verfolgt und keine solche Aktionen festgestellt», sagt Sprecher Patrick Jean. Die Polizei habe auch keine Meldungen von Ladenbesitzern erhalten. (rei)
Kurz nach 17 Uhr hatte die Polizei alle Demonstranten, die sich geweigert hatten, den Bundesplatz zu verlassen kontrolliert und angezeigt. Wie die Kantonspolizei auf Twitter bekanntgab, wurden rund 60 Personen verzeigt.
Um 14 Uhr hatten sich rund 200 Personen zu einer unbewilligten Kundgebung auf dem Bundesplatz versammelt. Bei der Kundgebung sei von den Teilnehmern gegen Corona-Vorgaben verstossen worden, wie die Polizei weiter schreibt.
Die meisten der rund 50 Demonstranten wurden kontrolliert und angezeigt. Kurz vor 16 Uhr befanden sich noch etwa 10 Demo-Teilnehmer im Kessel.
Die meisten Demonstranten sind dem Aufruf der Polizei gefolgt und haben den Bundesplatz verlassen. Der Platz ist inzwischen leer.
Rund 50 Demonstranten, die sich weigerten zu gehen, wurden von der Polizei vor dem Café Fédéral am Bärenplatz eingekesselt. Sie werden kontrolliert und angezeigt, wie die Polizei auf Twitter schreibt.
Die Polizei weist die Leute per Lautsprecher auf die geltenden Bestimmungen hin und fordert sie auf, den Bundesplatz zu verlassen, wie sie auf Twitter mitteilt.
Innert kurzer Zeit haben sich laut einem Reporter vor Ort rund 200 Personen auf dem Bundesplatz versammelt, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren.
Die Polizei ist auf dem Bundesplatz sowie in der ganzen Innenstadt mit einem grossen Aufgebot präsent. Auch vor den Geschäften, die laut einem Telegram-Aufruf Ziel eines Flash-Mobs hätten werden sollen, steht die Polizei in Bereitschaft.
Wieder einmal kursieren in der Nachrichten-App Telegram Demo-Aufrufe für den Samstag. Diesmal sollen auch Läden das Ziel der Protestaktionen sein: «Wir veranstalten in den Supermärkten der Stadt Bern einen Masken-abnehm-Flashmob», heisst es in einem Aufruf. Das Ziel sei es, die Läden mit maskenlosen Gesichtern zu füllen.
In Bern gilt derzeit ein faktisches Demonstrationsverbot; Kundgebungen mit mehr als fünf Personen sind untersagt. Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) hat gar kein Verständnis für die Aufrufe. «Dass die Corona-Skeptiker ihren Protest in Supermärkte tragen wollen, ist eine zusätzliche Dummheit», sagte er am Donnerstag zu dieser Zeitung..
Demnach dürfte auch die Polizeipräsenz in der Stadt entsprechend hoch sein. (ske)
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