36 Strafminuten, 8 Tore, 0 Spielfluss
Langenthal gewinnt mit 5:3 gegen die Ticino Rockets. 36 Strafminuten wurden ausgesprochen. «Das hilft keinem der beiden Teams», resümiert Doppeltorschütze Marc Kämpf.

Auch nach dem Spengler-Cup bleibt die Strafbank der Star. Mit einem Pfeifkonzert wie am Sonntag in der Partie Biasca gegen Langenthal wird der Sport der Lächerlichkeit preisgegeben. Im völlig harmlosen Startdrittel wurden nicht weniger als 14 Strafminuten ausgesprochen und hätte SCL-Captain Stefan Tschannen nicht bei einer gegen die Rockets angezeigten Strafe zur 1:0-Führung getroffen, wären es gar deren 16 Minuten geworden.
In den letzten Vollrunden in der NLB wurde – addiert – regelmässig deutlich mehr als ein Drittel der 360 Spielminuten in einer Special-Team-Situation verbracht (146 Minuten, 172 Minuten und 136 Minuten/wir berichteten).
Erst vor kurzem bemerkte SCL-Verteidiger Claudio Cadonau: «Es ist schwierig – und für beide Teams nicht lustig. Manchmal wissen weder die Zuschauer noch wir Spieler, gegen welches Team die Strafe gehen wird, deshalb fahren die Torhüter teilweise gar nicht raus.» Wird die Regelauslegung beibehalten, stehen sich in den Playoffs konstant personell dezimiert gegenüber.
Nach dem zweiten Drittel hatten sich die beiden Klubs erst während rund 15 Minuten mit gleich vielen Spielern auf dem Eis duelliert, es grenzt an ein Wunder, dass die beiden ersten SCL-Tore bei Vollbestand beider Teams fielen (das 1:0 bei angezeigter Strafe).
Michael Trüssel hatte den Puck an der Bande erkämpft, die Scheibe in die Mitte auf Marc Kämpf gespielt, der geschickt verzögerte, als sich ein Biasca-Spieler noch in die Schussbahn hechtete. Dadurch wurde der Winkel zwar etwas ungünstiger, dennoch traf der junge Bündner zum 2:0. Der baldige Anschlusstreffer erfolgte dann in einer Unterzahlsituation.
Obschon der SCL zwischenzeitlich mit 4:1-Toren vorne lag, sollte es noch einmal eng werden, nach einem weiteren Gegentor in Unterzahl und einem schnellen Konter war Biasca plötzlich noch einmal herangekommen, ehe Captain Stefan Tschannen das Spiel mit einem Treffer ins leere Tor entschied.
Zuletzt waren nicht weniger als achtzehn 2-Minuten-Strafen zusammengekommen, 36 Strafminuten in einem Dutzendspiel. Doppeltorschütze Marc Kämpf: «Die vielen Unterbrüche hatten es schwer gemacht, einen guten Spielrhythmus zu finden. So etwas hilft keinem der beiden Teams.»
Nach dem Gang in die Südschweiz warten zwei Duelle gegen Vereine aus der Romandie auf die Langenthaler. Zunächst geht es bereits am Dienstagabend in der Eishalle Schoren um den ersten Rang: Mit einem Sieg über Langzeitleader HC La Chaux-de-Fonds könnte der SC Langenthal den Kampf um den Gruppensieg aus eigener Kraft Vorspuren, und am Freitag steht das Spiel in Martigny an, beim Walliser Team, das sich in den letzten Wochen kontinuierlich nach vorne gearbeitet hat und mittlerweile um das Heimrecht in den Playoffs kämpft. Der SCL siegte nun zehnmal in Serie (Bilanz: 29:1 Punkte, 48:23 Tore).
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