34 Tote bei Anschlägen auf Politiker in Pakistan
Nur wenige Tage vor den pakistanischen Parlamentswahlen verübten die Taliban im Nordwesten des Landes mehrere Bombenanschläge auf einen Politiker. 34 Menschen starben, mehr als 100 weitere wurden verletzt.
Die Welle der Gewalt gegen Kandidaten für die anstehende Parlamentswahl in Pakistan reisst nicht ab. Wieder wurde am Dienstag ein Kandidat der islamistischen Partei JUI-F Ziel eines Anschlags, nachdem bereits am Montagabend zahlreiche Menschen bei einer Attacke auf einen Parteikollegen gestorben waren.
Mufti Syed Janan, Kandidat der Taliban-freundlichen Partei Jamiat Ulema-e-Islam Fazal (JUI-F), war am Dienstag mit seinen Anhängern auf einem Markt in Hangu in der Unruheprovinz Khyber-Pakhtunkhwa, als die Bombe explodierte. Acht Menschen starben, 33 wurden verletzt.
Janan, der unverletzt blieb, warf der Regierung vor, beim Schutz von Wahlteilnehmern zu versagen. Laut einem Experten war bei dem Anschlag der Sprengstoff an einem Motorrad befestigt und wurde ferngezündet. Zuvor hatte die Polizei von einem Selbstmordattentäter gesprochen.
Fünf Unterstützer der PPP starben
Es war der zweite Angriff innerhalb von nur zwei Tagen auf die islamistische JUI-F, die bisher im Wahlkampf von tödlichen Attacken verschont geblieben war. Die Zahl der Toten des Anschlags vom Montagabend stieg nach offiziellen Angaben auf 21. 70 Menschen seien verletzt worden, als der Sprengsatz im Distrikt Kurram an der afghanischen Grenze detonierte.
Die pakistanischen Taliban hatten sich zu der Tat vom Montag bekannt. Ziel sei allerdings nicht die Partei gewesen, sondern der Kandidat Munir Orakzai, der vor seinem Wechsel zur JUI-F der weltlichen Regierung unter der Volkspartei PPP nahegestanden hatte. Die radikalislamischen Taliban lehnen die Wahl ab und haben drei Parteien aus der bisherigen Regierung zum Ziel von Anschlägen erklärt.
Eine davon ist die Volkspartei PPP, die am Dienstag ebenfalls angegriffen wurde. Nach Polizeiangaben starben bei der Explosion einer ferngezündete Bombe im Distrikt Lower Dir in Khyber-Pakhtunkhwa fünf Unterstützer der PPP. Zunächst übernahm keine Gruppe die Verantwortung für die Tat.
EU schickt Wahlbeobachter nach Pakistan
Seit Beginn des Wahlkampfs am 11. April wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 100 Menschen getötet, Hunderte weitere wurden verletzt. Die drei Parteien im Visier der Taliban halten wegen der Terrordrohungen keine Grosskundgebungen mehr ab.
Die Europäische Union schickte unterdessen weitere Wahlbeobachter nach Pakistan. Neben den 52 Beobachtern, die sich schon länger im Land aufhielten, kämen weitere 46 Experten aus EU-Staaten, Kanada, Norwegen und der Schweiz, wie die EU-Beobachtermission am Dienstag mitteilte. Die Mission umfasse die Beobachtung des Wahlkampfs, der Abstimmung, der Auszählung und der Sammlung der Ergebnisse.
SDA/ajk
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