Bereits vergangenen Herbst hat sich die Interessengemeinschaft Porzi in einen Verein umgewandelt. Dies vor allem, um während der damaligen Unsicherheit vor dem Verkauf eine rechtliche Form und mehr Ernsthaftigkeit zu finden, sagt Berchtold. «Wir wollen die Langenthaler dafür sensibilisieren, was mit dem Areal passiert und passieren könnte.» Zu viel über mögliche Pläne will oder kann er aber momentan nicht sagen, denn die internen Abklärungen mit dem neuen Besitzer laufen.
«Alles ist äusserst komplex»
Letzten Monat hat die Ducksch-Anliker-Gruppe den definitiven Kaufvertrag unterzeichnet. Mittlerweile laufen die Vorbereitungen zur Testplanung für das Areal. Diese wird bis zu anderthalb Jahre dauern. «Wir wollen damit herausfinden, wie wir das Gebiet optimal weiterentwickeln können», sagt der Unternehmer Stephan Anliker.
Zu berücksichtigen gibt es viele Faktoren und Parteien: Kanton, Denkmalpflege, die Stadt Langenthal, den Bahnhof Süd und natürlich auch die jetzigen Nutzer. «Alles ist äusserst komplex», sagt Anliker. «Wir gehen vorsichtig mit diesem Projekt um, denn unser Ziel ist es, hier möglichst im Gesamtkontext vieles richtig zu machen.» Schliesslich baue man für Langenthal, fügt Anliker an, der früher als Kindergärtler selbst oft bei der Porzi vorbeigelaufen ist.
«Wir wollen die Langenthaler dafür sensibilisieren, was mit dem Areal passiert und passieren könnte.»Adrian Berchtold
Anliker und seine Projektpartner, die Zürcher Architekten Daniel Kündig sowie Manuel Alberati, sehen im Porzi-Areal in vielerlei Hinsicht grosses Potenzial: Das Gelände verfüge über schöne Bauten und eine reiche Geschichte. Nicht zuletzt soll sich das umliegende Gebiet ohnehin laut Stadt zum «Subzentrum Süd» weiterentwickeln.
Stadt zeigt klare Haltung
Das Porzi-Areal gilt heute als reine Arbeitszone, soll aber künftig gemäss Massnahmenkatalog des Siedlungsrichtplans zu einer gemischten Nutzung umfunktioniert werden. «Der Gemeinderat hat die klare Absicht, im Subzentrum Süd einen zusätzlichen Hotspot zu errichten», sagt Stadtbaumeister Enrico Slongo.