21 Schweizer im Krisengebiet
Nach den Auseinandersetzungen im kosovarischen Grenzgebiet ist der KFOR-Kommandant Erhard Bühler mit einem Schweizer Helikopter in das Krisengebiet geflogen. Zurzeit sind dort 21 Swisscoy-Soldaten stationiert.

«Keiner der Schweizer Soldaten ist in Schiessereien oder andere prekäre Situationen geraten», sagte Swisscoy-Sprecher François Furer heute. Zwei Schweizer Pioniere, die nördlich der Stadt Mitrovica mit Bauarbeiten beschäftigt waren, kehrten gemäss Furer bereits am Montagabend in ihre Camp zurück und wurden in der Nacht auf heute ins Swisscoy-Lager im Süden ausgeflogen.
Auch der Hin- und Rückflug des Super Puma Helikopters mit dem Kommandanten der Kosovo-Schutztruppe KFOR zum Grenzposten Jarinje sei ohne gravierende Zwischenfälle abgelaufen.
General Bühler war an die Grenze geflogen, um mit den Konfliktparteien zu verhandeln. Der Grenzposten wurde aber am Mittwochabend von aufgebrachten Serben abgebrannt, nachdem der Konflikt zwischen der serbischen Minderheit und den Kosovaren um die Kontrolle der Grenze in den vergangenen Tagen erneut eskaliert war. Darauf übernahmen KFOR-Soldaten die Kontrolle über die Grenzposten Jarinje und Brnjak.
Keine Zwischenfälle mit Schweizern
Gemäss Swisscoy-Sprecher Furer waren keine Schweizer Soldaten direkt in die Auseinandersetzungen involviert. Dagegen waren am Mittwoch polnische KFOR-Soldaten beim Grenzübergang Jarinje unter Beschuss geraten.
Zudem erlag am Mittwoch ein kosovarischer Polizist seinen Verletzungen, die er am Vortag bei Zusammenstössen mit Serben erlitten hatte. Auch kam am Mittwoch ein kroatischer Helikopter der KFOR unter Beschuss.
Die Schweiz beteiligt sich seit Herbst 1999 an der Friedenssicherung im Kosovo. Derzeit sind nach Angaben Furers 202 Soldaten und 14 Soldatinnen dort stationiert, die meisten davon im Südkosovo. 21 Soldaten jedoch sind ständig im Norden eingesetzt, der von der serbischen Minderheit bewohnt wird.
«Auge und Ohr» der KFOR
16 Schweizer sind in zwei Teams unterwegs, deren Aufgabe es ist, «Auge und Ohr» der KFOR-Führung zu sein, wie Furer sagte. Die Soldaten sind in ungepanzerten Geländefahrzeugen unterwegs und stehen unter Mithilfe von Einheimischen ständig in Kontakt mit Vertretern beider Seiten. Ihr Ziel: Informationen beschaffen und die Lage beurteilen.
Vier weitere Soldaten arbeiten als Verbindungsoffiziere und Fahrer. Ein Schweizer Offizier wiederum ist stellvertretender Chef des Informations- und Lagezentrums (JRD) der KFOR-Nord.
SDA/wid
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