19 Verletzte – fuhr der Militärlaster zu schnell?
Aus noch zu klärenden Gründen geriet zwischen Linden und Jassbach ein Militärlastwagen von der Strasse ab und stürzte um. 19 Armeeangehörige wurden verletzt, 2 davon schwer.
Der Unfall ereignete sich am Montagmorgen kurz nach 7.30 Uhr: Ein Militärlastwagen, in dem 17 Rekruten und 2 Unteroffiziere von der Kaserne Jassbach nach Thun zu einer Schiessausbildung unterwegs waren, kam auf der Höhe des Kieswerks Stucki in Linden von der Strasse ab, überschlug sich und blieb seitlich im Feld liegen.
Der Unfall ereignete sich auf der Dorfstrasse in Linden beim Kieswerk, gut 2 Kilometer von der Jassbach Kaserne entfernt. Quelle: Google Streetview
Armeesprecher Daniel Reist bestätigte den Vorfall: «Zwei Armeeangehörige wurden schwer verletzt, der eine am Rücken, der andere am Kopf.» Letzterer wurde von der Rega ins Spital geflogen, wie der später versendeten Medienmitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zu entnehmen ist. Auch den am Rücken Verletzten flog die Rega ins Spital. «Vier weitere Armeeangehörige sind mittelschwer, die restlichen 13 leicht verletzt», sagte Reist weiter. Sie wurden mit mehreren Ambulanzen in die Spitäler Thun, Langnau und Münsingen überführt.
Im Einsatz standen nebst zwei Rega-Helikoptern und den Ambulanzfahrzeugen die Kantonspolizei Bern, die Militärpolizei und die Feuerwehren von Linden, Steffisburg und Thun. Die Hauptstrasse zwischen Linden und Jassbach war bis zum Mittag gesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet.
«Mit hoher Geschwindigkeit»
Die Spuren des Unfalls waren vor Ort deutlich zu sehen. «Der Lastwagen geriet aufs Wiesland und machte einen Schlenker», sagte ein Einheimischer, der in der Nähe des Unfallortes wohnt. Die Erde sei dort aufgeweicht, sagte er weiter.
Bilder von der Unfallstelle. Video: SDA
Einem weiteren Mann, der seinen Namen ebenfalls nicht namentlich in der Zeitung lesen möchte, ist schon seit längerem aufgefallen, dass Militärfahrzeuge auf dieser Strecke jeweils mit einer hohen Geschwindigkeit unterwegs seien. Dies hatte etwa in der Vergangenheit zu Unfällen von Militärfahrzeugen geführt (vgl. Kasten «Immer wieder Unfälle»).
Unfallhergang ist noch offen
Ob der Lastwagen mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und deshalb von der Strasse abkam, ist nicht klar. «Der Unfallhergang ist derzeit noch völlig offen und Gegenstand der laufenden Abklärungen», sagte Stefan Hofer, Mediensprecher der Armee, am Montag vor Ort.
Auch die Frage, ob ein Ausweichmanöver stattgefunden hat, ist derzeit nicht geklärt. Sicher ist jedoch, dass die Armeeangehörigen im hinteren Teil des Lastwagens ungesichert mitfuhren – Ladebrücken in Armeelastwagen verfügen nicht über Sicherheitsgurten.
Die Betroffenen, die Unfallhelfer sowie auch die weiteren Armeeangehörigen der Rekrutenschule (RS) für Elektronische Kriegsführung (EKF) in Jassbach würden bis auf weiteres psychologisch betreut.
RS läuft weiter
Erst vor wenigen Wochen, am 25. Juni, haben die betroffenen Rekruten ihre Funkaufklärer-Ausbildung in der Kaserne Jassbach, die rund zwei Kilometer vom Unfallort entfernt liegt, begonnen. Am Steuer des Unfallfahrzeugs sass ein Fahrer, der kurz vor Abschluss seiner RS-Zeit steht. «Er hatte die Ausbildung als Motorfahrer abgeschlossen», erklärte VBS-Mediensprecher Stefan Hofer (vgl. Kasten «Ausbildung und Ausweis»).
Wie Hofer weiter ausführte, wird die RS in Jassbach normal weitergeführt. Seien allfällige Konsequenzen aufgrund der laufenden Abklärungen nötig, würden diese gezogen. Stefan Hofer lobte den raschen und gut funktionierenden Einsatz der beteiligten Rettungskräfte.
Der militärische Untersuchungsrichter hat seine Arbeit zur Ermittlung des Unfallhergangs aufgenommen.
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