16 Vögel starben am Inkwilersee
Entlang des Seeufers sind mehrere Tiere verendet. Passanten und Vogelbeobachter machen sich Sorgen. Ein Bakterium ist wohl für den Tod der Vögel verantwortlich.

Es war vergangenen Freitag, als sich Maria-Therese Schweingruber auf einem ihrer regelmässigen ornithologischen Spaziergängen entlang des Inkwilersees ein sonderbares Bild bot: Auf der kleinen Insel beobachtete sie die unnatürliche Haltung eines Schwanenweibchens. Es sah aus wie tot. Seit Tagen vermisste Schweingruber den Schwan mit seinen drei putzigen Jungen. Zuvor schwammen alle vier noch munter herum.
Die Spaziergängerin meldete die Beobachtung einem befreundeten Ornithologen, und dieser informierte das Veterinäramt. Der Fischereiverein Inkwil schaute schliesslich vor Ort nach und fand die Schwanenfamilie tot auf.
Und nicht nur das: Auch Haubentaucher, Reiher- und Stockenten sowie Blässhühner kamen leblos zum Vorschein. Total sind es bis zum Montag 16 Stück. Schweingruber macht sich Sorgen: «Was passiert nur an diesem See?»
Im Tierspital untersucht
Der Fall aus Inkwil liegt somit beim Jagdinspektorat des Kantons Bern. Der Wildhüter habe die Vögel eingesammelt und zur Untersuchung ins Tierspital Fiwi gebracht. «Bei Fällen mit mehreren betroffenen Tieren ist das ein normales Vorgehen – gerade bei Vögeln», sagt Karin Thüler, stellvertretende Jagdinspektorin. Es müsse schliesslich untersucht werden, ob die Tiere an einer Seuche oder Grippe zugrunde gingen. «Das Fiwi hat die Vögel untersucht und konnte dies verneinen», so Thüler.
«Sobald sich der Sauerstoffgehalt ändert, geht die Verbreitung des Bakteriums zurück.»
Michelle Imlau, Assistentin beim Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, sagt auf Anfrage, dass diese Arbeit zum Teil schwierig sei, da einige Tiere schon stark zersetzt waren. Derzeit gehe man davon aus, dass ein Bakterium für den Tod der Vögel verantwortlich sei. Dieses könne durch gefressene Insekten übertragen werden.
Der Inkwilersee ist derzeit durch Hitze und Trockenheit sehr sauerstoffarm. Dies kann das Wachstum des Bakteriums begünstigen, das eine anaerobe Umgebung liebt. Vögel, die sich im und am See ernähren, sind daher gefährdet. «Sobald sich der Sauerstoffgehalt ändert, also durch Regen oder tiefere Temperaturen wieder zunimmt, geht die Verbreitung des Bakteriums zurück», sagt Thüler.
Auch Fische sind betroffen
Derzeit hat das Jagdinspektorat auch Kenntnis von einem Fischsterben am Inkwilersee. Dieses führt das Amt auf einen Sauerstoffmangel zurück. Der See hatte schon in der Vergangenheit immer wieder mit Fällen von Sauerstoffmangel zu kämpfen. Dies vor allem auch, weil die durchschnittliche Wassertiefe nur bei 2,5 Metern liegt.
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