Warmer Winter in der SchweizMildes Wetter sorgt für frühen Start der Pollensaison
Das neue Jahr beginnt in der Schweiz mit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Das wird nun zum Problem für Allergikerinnen und Allergiker.

Der Berchtoldstag hat in der Schweiz erneut Temperaturrekorde gebracht. An einzelnen Orten war es noch nie so warm an einem 2. Januar. In Delsberg JU wurden 19 Grad gemessen. Ähnlich warme Temperaturen herrschten in Vaduz (FL), Altdorf UR und Bad Ragaz SG.
Bereits die Nacht auf den Montag war ausserordentlich milde. In Altdorf sank das Thermometer in der Nacht auf Montag zwischen 19.00 Uhr und 07.00 Uhr nie unter 16,1 Grad. Dies ist die mildeste je gemessene Tiefsttemperatur für eine Januar-Nacht.
Das milde Wetter wird nun zum Problem für Allergikerinnen und Allergiker. Ungewöhnlich früh fliegen Haselpollen durch die Luft. Das Allergiezentrum Schweiz rät Betroffenen, rechtzeitig Medikamente einzunehmen.
Man erhalte bereits entsprechende Meldungen, teilte das Allergiezentrum am Dienstag mit. Was für einen Schnupfen gehalten werde, könne derzeit auch Heuschnupfen sein.
Ab dem 28. Dezember seien die ersten Haselpollen registriert worden, wurde Regula Gehrig, Biometeorologin bei Meteoschweiz, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, im Communiqué zitiert. Zum Jahreswechsel sei dies nördlich der Alpen bis anhin nur sehr selten vorgekommen. «Spätestens am 2. Januar verzeichneten die meisten Messstationen von Meteoschweiz im Flachland bereits mässige Belastungswerte».
Medikamente griffbereit halten
Die Hasel blüht damit den Angaben zufolge rund zwanzig bis dreissig Tage früher als im Mittel der Jahre 1990 bis 2020. Sind die Wintertemperaturen tief, kann sich der Beginn der Blüte sogar bis in den März verzögern, wie Meteoschweiz am Dienstag in einem Blogeintrag schrieb.
Auch die Erle hat gemäss dem Bundesamt zu blühen begonnen. Hier habe man am Neujahrswochenende schwache bis mässige Pollenkonzentrationen verzeichnet.
Der Pollenflug dürfte in den nächsten Tagen vielerorts weitergehen. Zum Blühen reichten der Hasel Temperaturen von über fünf Grad Celsius und etwas Sonne, so Gehrig.
Roxane Guillod vom Allergiezentrum rät Allergikerinnen und Allergikern zur Vorsorge: Wer auf Pollen reagiere, solle seine vom Arzt oder der Ärztin verschriebenen Medikamente griffbereit halten.
SDA/oli
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