16,5 Millionen für den neuen Bahnhof
Mit der Sanierung des Bahnhofs Boltigen will die BLS Bahn und Bus kundenfreundlicher miteinander verknüpfen. Dazu sind noch andere Umbauten vorgesehen.

«Fragt nicht nach den sonntäglichen Busverbindungen, das wissen die da vorne nicht », riet Gemeinderatspräsident Fred Stocker im Grusswort den rund 50 Interessierten im Hotel Simplon, die Näheres zum geplanten Bahnhofumbau wissen wollten. Dafür orientierte Alex Pritz, Gesamtprojektleiter Bahnbau BLS Netz AG, über den Umbau, wie er von 2020 bis 2022 vorgesehen ist.
In der Regel im Zweischichtbetrieb. Vorausgesetzt, die Planauflagen Ende Februar/Anfang März und die entsprechenden Bewilligungsverfahren verlaufen verzögerungsfrei. Die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes, das allen Zugpassagieren einen hindernisfreien Zugang zum öffentlichen Verkehr ermöglichen soll, umfasst den Bahnverkehr Spiez–Zweisimmen, die Buslinien nach Zweisimmen und jene der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF über den Jaunpass nach Bulle.
Unveränderte Unterführung
Buskante und Perron 1, beides mit einem winkelförmigen Dach verbunden, werden ab dem Bahnhofvorplatz stufenfrei erreichbar. Die bestehende Personenunterführung zum Perron 2 bleibt ohne Rampen. Mobilitätsbehinderte und Reisende mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck müssen wie bisher den Bahnübergang mit Barrieren und den Fussweg Fuhrenmoos benutzen.
Befürchtungen aus dem Publikum vor Anschlussbrüchen bei kurzen Umsteigezeiten versuchte Alex Pritz mit dem Hinweis zu zerstreuen, dass mit den neuen Signalanlagen Züge in beide Richtungen am Perron 1 halten könnten.
Boltigen verbessert die Fahrplanstabilität für Taktkreuzungen und bietet genügend Flexibilität für allfällige künftige Angebotsverbesserungen. Dazu werden die Weichen in beide Richtungen aus dem Bahnhofsbereich wegverschoben, mit Landerwerb von der Liegenschaft Kaserne.
Güterschuppen soll weichen
Die beiden Gleise dienen zudem dem Formatieren von Dienst- und Extrazügen. Neben Erlenbach betreibt die BLS hier den zweiten Stützpunkt für Bau- und Unterhaltsdienst im Simmental, der auf die Seite Bahnhof verlegt, mit einem separaten Abstellgleis erweitert und im Verladebereich überdeckt wird.
Dafür und für die neue Bahntechnik muss der Güterschuppen weichen. Ersatzlos abgebrochen werden alle Bauten Seite Simme. Der Projektperimeter des geplanten Umbaus umfass das Bahnhofareal und den Gleisbereich ab Dorfbachbrücke bis Rütimoos.
Im Bahnkörper müssen Schienen, Schwellen und Schotterbett ersetzt werden. Dazu kommt eine bis heute fehlende Entwässerung. Zudem werden die Bachdurchlässe Bahnhofstrasse und Fuhrenmatte saniert und vergrössert.
Vorfahrt den Bussen
Das Bahnhofgebäude wird wärmegedämmt, löst im Erdgeschoss die WC-Anlage im nahen Holzbau ab und erhält Räumlichkeiten für den Baudienst und die Wohnung im Obergeschoss, die ebenfalls saniert wird. Die das Ortsbild verbessernde Gestaltung des Bahnhofplatzes sichert die bisher unüberschaubare Verkehrs- und Fussgängerführung und beendet die Konflikte privater Autos mit der Busvorfahrt.
Erstere werden auf ein bewirtschaftetes Park and Ride umgeleitet. Zweiräder erhalten neue Unterstände. Und entflochten wird auch der Viehschauplatz. Die Investitionskosten von 16,5 Millionen Franken werden mittels Leistungsvereinbarung mit dem Bund und Beiträgen von Kanton und Gemeinde gedeckt.
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