15'000-jähriges Klima- Archiv soll erhalten bleiben
Die beiden Bürghügel und die Bürg selbst sind als Zeugen jungsteinzeitlicher Bewohner bekannt. Weniger dafür das Geotop Faulenseemoos, das in Fachkreisen als in der Schweiz einmaliges Klima-, Umwelt- und Kulturarchiv gilt.

«Wird das Faulenseemoos weiterhin künstlich entwässert, ist mit der heutigen intensiven landwirtschaftlichen Nutzung innert weniger Jahrzehnte Schluss.» Das erklärte Willy Tinner, Professor am Oeschger Zentrum für Klimaforschung der Uni Bern, der kürzlich mit seinem Team in der Senke am Eyweg zwischen Kantonsstrasse und Bahngleis Bohrkerne entnahm, unmissverständlich. Es handle sich hier um ein schützenswertes Archiv, in dem festgestellt werden könne, wann seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 15'000 Jahren welche Vegetation und welche menschlichen Aktivitäten vorgeherrscht hätten. Getreideanbau zum Beispiel liesse sich anhand von in Schichten abgelagerten Pollenkörnern nachweisen. Diese Ablagerungen können jahreszeitliche Wechsel aufweisen und nur wenige Millimeter dünn sein. Dabei wechselt sich Seekreide, eine Kalkablagerung am ehemaligen Seeufer, mit dunklem Seeschlamm ab. Seekreide ist am Faulensee zwischen 40 Zentimeter Humus an der Oberfläche und der Gletschermoräne im Untergrund vorhanden.