13 Thuner Gastro-Betriebe öffnen ihre Toiletten für Passanten
Seit Montag stellen insgesamt 13 Restaurants und Hotels in Thun ihre Toiletten öffentlich zur Verfügung. Sie werden dafür von der Stadt entschädigt.

SVP-Gemeinderat Roman Gimmel präsentierte eine Verbesserung der Situation rund um die öffentlichen Toiletten in Thun. Im Zuge des Projektes «nette Toilette» können neu die Toiletten von 13 Gastronomiebetrieben gratis genutzt werden. «Thun wird zwar als schöne Stadt gelobt, aber die Toilettensituation hier sei schlecht, sagen viele», erklärte Roman Gimmel, Gemeinderat (SVP) und Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften, gestern anlässlich einer Medienorientierung. «Daher freue ich mich, dass wir heute einen Meilenstein in dieser Sache präsentieren können.»
Konzept übernommen
Es sind zwei grosse Änderungen, welche in der Stadt vorgenommen werden. Das Angebot an öffentlichen Toiletten in der Innenstadt und in den Aussenquartieren soll ab sofort markant erhöht werden. Dazu sollen einerseits bestehende öffentliche Toiletten saniert werden, und anderseits bieten neu 13 Hotels, Restaurants und Bars die Möglichkeit an, gratis ihre Toilette zu benützen. Das Konzept dazu heisst nette Toilette und stammt aus Deutschland. «Eine Arbeitsgruppe hat sich des Themas angenommen (siehe Kasten). Da sich das Konzept nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ftan im Kanton Graubünden bewährt hat, haben wir uns entschieden, dieses auch in der Stadt Thun anzuwenden.»
1000 Franken für Betreiber
Ein Vorteil davon sei auch, dass für die Stadt und die Steuerzahlenden teure Investitionen für neue WC-Anlagen, die Hunderttausende Franken kosten, entfallen würden. «Allen Gastronomiebetrieben, die sich am Projekt nette Toilette beteiligen, zahlt die Stadt 1000 Franken pro Jahr», betont Gimmel. Einer der 13 am Projekt beteiligten Betriebe ist das El Camino am Mühleplatz. «Da bereits vor diesem Projekt oft Leute in unser Lokal kamen, welche die Toilette benützen wollten, ohne etwas zu konsumieren, ergibt sich für uns durch das Projekt keine grosse Änderung. Die 1000 Franken sind aber ein willkommener Zustupf», sagt Martin Zalud, Geschäftsführer El Camino und Anbieter einer netten Toilette. Zusätzlich werde so vielleicht auch der eine oder andere neue Gast ins El Camino kommen. Zudem sei die soziale Kontrolle in einem Lokal grösser als in einer öffentlichen Toilette. Das mache sie sicherer und beuge Vandalenakten vor. «Für alle Beteiligten ist es eine Win-win-Situation. Ich finde es eine gute Idee, Infrastrukturen zu teilen.»
Lachendes Logo
Damit die netten Toiletten auch gefunden werden können, werden sie nun mit einem speziellen Logo mit lachendem Gesicht aussen an den Restaurants gekennzeichnet. Auch alle anderen Toiletten in der Stadt sollen besser und einheitlich signalisiert und klarer sichtbar gemacht werden. Zusätzlich kann auf der Internetseite der Stadt Thun ein Plan mit den weiteren beteiligten Betrieben und allen öffentlichen Toiletten heruntergeladen werden. Der Flyer kann auch im Büro von Thun Thunersee Tourismus, an den Bahn- und STI-Schaltern, in der Stadtbibliothek und in den beteiligten Betrieben bezogen werden. «Wir hoffen, dass sich noch weitere Restaurants melden, um an diesem Projekt teilzunehmen», sagt Gimmel.
Toiletten aufrüsten
Nebst der Erweiterung des Toilettenangebotes sei nun aber auch die Instandstellung der bestehenden Toiletten ein wichtiges Projekt. Die Toilette an der Ländte Casino an der Hofstettenstrasse soll als Erstes umgerüstet werden. Katja Brunetta Brunner, Leiterin Portfoliomanagement beim Amt für Stadtliegenschaften, dazu: «Künftig wollen wir darauf achten, dass in öffentlichen Toiletten nur noch Baumaterialien verwendet werden, die sich problemlos reinigen lassen.» Chromstahl eigne sich dafür am besten. «Bei den Böden und Wänden versuchen wir, Platten zu vermeiden, da sich die Rillen nur schwer reinigen lassen und schlechte Gerüche lange Zeit darin haften bleiben.» Auch die Lichtsituation solle verbessert werden, damit die Toiletten heller und auch sicherer werden.
Da es sich bei der Umrüstung der Toiletten jedes Mal um ein bauliches Projekt handle, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, wie viel das koste, ergänzt Gimmel. «Das wird von Projekt zu Projekt individuell angeschaut und entschieden.»
Therese KrähenbühlInformationen zum Projekt und zu den Toilettenstandorten gibt es auf der Internetseite der Stadt Thun:
SDA/tag
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