Sweet Home: Cosy, funny, english10 Einrichtungsideen, die lächeln lassen
Irgendwie klappts noch nicht so mit der Leichtigkeit des Frühlings. Diese Inspirationen bringen zumindest ein bisschen Freundlichkeit, Farbe und englische Exzentrik ins Zuhause.
1 — Nehmen Sie den Pinsel in die Hand

Zwar ist draussen nun alles grün, aber das dauernde Grau am Himmel und die vielen Regenwölkchen auf den Wetter-Apps lassen die Farben nicht wirklich leuchten. Da es mit den Schönwetterausflügen und dem Essen unter freiem Himmel nicht wirklich klappt, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um der Wohnung oder zumindest einigen Möbeln Farbe zu verleihen. Himmelblau und Wassergrün, wie es hier von der englischen Farbfirma Farrow and Ball so schön gezeigt wird, sind eine harmonische, frische und Ruhe ausstrahlende Farbkombination. Der sanfte Grünton an der Wand heisst «Breakfast Room Green». Schon die Vorstellung, einen Raum nur für das Frühstück zu haben, lässt diesen sanften Grünton eine Überlegung wert sein.
2 — Schaffen Sie Cosiness

Zur typisch englischen Gemütlichkeit gehören weiche Sitzmöbel und Couchtische voller Bildbände, Blumen und hübschen Dingen. Und für alle, die bemängeln mögen, dass es dann keinen Platz mehr hat für Tee und Sandwiches: Diese stellt man im Tablett auf die Bücher. Bildbände sind da, um darin zu blättern und sich von schönen Dingen inspieren zu lassen. So gehören sie direkt in die Einrichtung und werden nicht wie Bücher zum Lesen in Regalen archiviert. Wenn sie auf Tischen, in Stapeln bereit liegen, dann fordern sie zum Lesen auf. Zu puren Dekorationsgegenständen werden die Bücher nur, wenn die Bewohner sie nicht lesen. In englischen und tendenziell klassischen Einrichtungen werden Coffeetable Books auch tatsächlich auf den Coffeetable platziert. Gekrönt und freundlich werden solch üppig gemütliche Coffeetables immer mit einigen frischen Blumen. Diese hier stehen in einem hübschen rosa Emailkrug von So Souk.
3 — Polstern Sie auf

Rüschen machen vieles lieblicher und verspielter. Rüschen, die aus gerafftem Stoff entstehen, lassen uns Stoffe in ihrer Beweglichkeit und Vielseitigkeit wahrnehmen. Wenn Polster nur straff sind und kein Faltenwurf stattfindet, kommen der Fluss und die Weichheit der Textilien nicht zum Ausdruck. Deshalb bringen gerüschte Kissen sehr viel Sinnlichkeit und Freundlichkeit in die Einrichtung. Wunderschön sind diese gestreiften Kissen mit Rüschen von Rose & Grey. Sie verbinden kokett ein strenges grafisches Streifenmuster mit geraffter Üppigkeit.
4 — Frühstücken Sie englisch

Zum typisch englischen Frühstück gehören mehr als Speck, Baked Beans oder Blutwurst. Toast, Orangenmarmelade und Eier mit Soldaten, das sind in Streifen geschnittene Toastscheiben, um das Eigelb so richtig genussvoll aufzutunken, sind andere Klassiker, mit denen man auf britische Art den Tag beginnen kann. In England isst man die erste Mahlzeit des Tagens mit Stil. In Herrschaftshäusern hat man gar einen eigenen Raum nur für das Frühstück. Dieser richtet sich nach der Morgensonne und ist besonders freundlich eingerichtet. Ein bisschen von dieser Idee kann man sich auch nach Hause holen und zum Beispiel das Frühstück, besonders ein Sonntagsfrühstück, an einem anderen Tisch und hoffentlich bald auch auf dem Balkon aufdecken. Freundlich geht das mit einem hübschen, geblumten Tischtuch und mit Frühstücksgeschirr, das vorzugsweise ein bisschen bunter und adretter ist, als dasjenige für den Lunch oder das Abendessen. Zudem gibt es viele fantastische Accessoires, die ein Frühstück stilvoller machen: Toastständer, Eierbecher, die fest auf dem Teller stehen, hübsche Servietten, buntes Besteck, Butterdosen oder edle Krüge sind einige der «Breakfastheroes», welche Matilda Goad auf ihrem Webshop verkauft.
Buchtipp

Auf dem charmanten Frühstückstisch taucht auch ein Buch auf, das ich liebe – und das nicht nur, weil es besonders schön gestaltet ist. Ich habe «Entertaining Is Fun: How To Be A Popular Hostess» von Dorothy Draper bereits einmal im Sweet-Home-Newsletter vorgestellt, für den Sie sich, falls Sie ihn nicht schon abonniert haben, neuerdings unbedingt hier registrieren müssen, was ganz schnell und einfach geht. Mit dem Newsletter bekommen Sie nicht nur jede Woche einen Buchtipp, sondern auch Lesetipps für Bloggeschichten und andere Storys, ein Rezept der Woche und viele persönliche Einblicke und Tipps. Einer davon war eben auch mal dieses Buch aus den Vierzigerjahren von Dorothy Draper. Sie war eine berühmte amerikanische Interiordesignerin, die dem englischen Einrichtungsstil ziemlich viel Drama und Hollywood-Allüre verlieh. In diesem Buch gibt sie Tipps, wie man zur perfekten beziehungsweise beliebten Gastgeberin wird. Natürlich gilt das heute auch für Gastgeber, aber damals war diese Rolle ganz klar eine weibliche.
5 — Übertreiben Sie

In der Schweiz wird Neutralität und Zurückhaltung auch bei der Einrichtung gepflegt. Schade, denn übertreiben tut nämlich manchmal einfach gut. Mehr Farben, mehr Muster und mehr Blumen bringen viel Lebensfreude. Wie absolut fantastisch das aussehen kann, zeigt dieses Beispiel von Summerhill & Bishop. Dorothy Draper hätte ihre liebe Freude daran gehabt. Für die Tischwäsche der englischen Firma Summerhill & Bishop muss man nicht nach London reisen, auch wenn das ebenfalls immer eine gute Idee ist, sondern kann sie auch online einkaufen.
6 — Krönen Sie mit Kitsch

Nichts gegen den Eames House Bird, aber wenn dieser das Einzige im Haus ist, das keinen bestimmten Zweck und Nutzen erfüllt, ist das doch ein bisschen traurig. Kitsch ist cool, zumindest für alle, die Freude an einzigartigen Dingen haben. Viele kitschige Dinge wie Zuckerdosen in Tortenform oder Schwäne, die Schüsseln sind, kann man natürlich auch brauchen. Solche Dinge im Haus bewirken, dass man nicht alles so ernst nimmt. Zudem bieten sie einen interessanten Gegensatz zu schlichten Designstücken.
7 — Spielen Sie mehr

Gerade auf dem Tisch erfreuen besondere Dinge das Auge und machen einfache Mahlzeiten zu einem besonderen Erlebnis. Wer ganz wunderbar und spielerisch mit Tischkultur umgeht, ist die Kochbuchautorin Skye McAlpine. Auf ihrem Onlineshop Skye McAlpine Tavola verkauft sie Tabakware und Tischwäsche, die ihr gefallen und mit denen Sie auch ihre Tische deckt. Da sie in London und in Venedig zu Hause ist, ist die Stilmischung von Italianità und Cosiness einzigartig charmant. Hier hat sie mit Erdbeergeschirr für Tee mit Scones und frischen Erdbeeren aufgetischt. Falls Sie Lust bekommen haben, nun auch sofort Scones zu backen, finden Sie das Rezept dazu in der Geschichte «Tee auf die englische Art».
8 — Nutzen Sie Nischen

Diese einfache Einrichtungsidee sorgt mit kleinstem Aufwand für mehr Luftigkeit im Raum. Rücken Sie ein Regal ein wenig von der Ecke weg und platzieren sie dort einen kleinen Tisch. Charmant ist auch die Idee, einen solch kleinen Tisch in einer starken Farbe zu lackieren. Somit bringen Sie Farbe, mehr Leichtigkeit und erst noch Abstellfläche in die Einrichtung.
9 — Lernen Sie von Lucinda

Wie englischer Stil, Exzentrik und Quirkyness abseits vom typischen Countrystil geht und erst noch chic und modisch ist, weiss Lucinda Chambers, die ehemalige Modechefin der englischen «Vogue», ganz besonders gut. Zusammen mit Molly Molloy, der ehemaligen Design Directorin bei Marni, hat sie den Brand Coleville für Fashion und Interior gegründet. Einen Blick in ihr Zuhause und ihre kreative Welt bekommt man über ihr inspirierendes Instagram. Lucinda Chambers ist eine meiner persönlichen Stilikonen, die mich auch fasziniert, weil sie alles, was sie machte und macht, auf ihre ganz persönliche Weise tut. Auch als sie bei der «Vogue» arbeitete, dem prestigeträchtigsten Magazin der Welt, punktete sie mit Kreativität, die auch Menschen inspirierte, welche sich keine superteure Mode leisten können. Man kann von ihr viel lernen und sich von ihrem lebensfrohen Stil anstecken lassen.
10 — Werden Sie kreativ

Kreativität hat sich Eppie Thompson zum Beruf gemacht. Eppie Thompson studierte Chemie und arbeitete in der Londoner City im Finanzbereich. Als sie für ein befreundetes Paar, das heiratete, etwas zu sticken begann, liess sie diese Handarbeit nicht mehr los, denn das Sticken entspannte und bot einen Ausgleich zu ihrem stressigen Job. Sie machte weiter und gründete ihr eigenes Geschäft The Fabled Thread. Ihre Sticksets, ihre Welt und ihre Wohnung sind voller Farben, Muster und Frische, die dazu animieren, selbst kreativ zu werden. Lesen Sie hier mehr von Eppie Thompson.
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