FC Thun im Tief 0:3 im Tessin: eine leistungsgerechte Niederlage
Die Oberländer finden nicht aus der Negativspirale: Sie verlieren das bedeutungslose Spiel in Bellinzona 0:3. Es ist die siebte Partie ohne Sieg in Serie.

Packender Aufstiegskampf in der Challenge League in der letzten Runde am Samstag: Bei Yverdon gegen Wil sowie Lausanne-Sport gegen Aarau stehen sich drei Anwärter für einen Platz in der Super League sowie der bereits bekannte Aufsteiger Yverdon direkt gegenüber. Mit Stade-Lausanne-Ouchy, das in Vaduz gastiert, ist ein dritter Waadtländer Club noch im Rennen.
Rund 320 Autokilometer südlich von Yverdon entfernt treffen die AC Bellinzona und der FC Thun aufeinander. Für beide Teams geht es um nichts mehr, wobei dies im Fall der Tessiner nur auf die Geschehnisse auf dem Rasen zutrifft. Neben dem Platz sehnen sie den Freitag herbei. Dann wird die Swiss Football League verkünden, ob Bellinzona die Lizenz für die zweithöchste Spielklasse in zweiter Instanz doch noch erhält.
Thun ohne Biss
Während für die ACB die Zukunft also noch ungewiss ist, wissen die Thuner spätestens seit dem 3:3-Heimunentschieden am vergangenen Freitag gegen Lausanne-Sport, dass sie auch die nächste Saison in der Challenge League verbringen werden. Den Aufstieg haben die Oberländer letztlich deutlich verpasst. Sie werden die Meisterschaft im enttäuschenden sechsten Rang beenden. Gleichwohl gedenkt Thun die Begegnung in Bellinzona nicht als lästige Pflichtaufgabe zu betrachten. «Wir wollen Vollgas geben und ein gutes Resultat holen», sagt Sportchef Dominik Albrecht vor der Partie.
Zuständigkeit unklar
Und wie sieht das in der Realität aus? Gut ist es ganz und gar nicht, was die Oberländer aufführen. Zur Pause liegen sie leistungsgerecht 0:2 zurück. Zuerst kann Cristian Souza ungehindert flanken, im Abwehrzentrum fühlt sich kein Thuner für Tresor Samba zuständig. Dieser haut die Kugel volley ins Netz (15.). Torhüter Nino Ziswiler, gegenüber der letzten Partie einer von fünf Neuen in Thuns Startformation, ist machtlos. In der 27. Minute setzt Franco Romero den Ball an den Querbalken. Vier Zeigerumdrehungen später fällt das 2:0 aber doch. Souza ist allein vor Ziswiler erfolgreich.

Die Thuner Steigerung in der zweiten Halbzeit bleibt aus. Gabriel Kyeremateng vergibt fast schon kläglich die Chance zum Anschlusstreffer (53.). Diese Aktion ist symptomatisch für den gesamten Auftritt der Oberländer. Es geht einfach nichts. Bellinzona, für welches Thomas noch das 3:0 erzielt (72.), wird das Siegen leichtgemacht. Es ist bei bisher lediglich elf Meisterschaftsspielen zwischen diesen beiden Teams der erste Vollerfolg einer ACB-Mannschaft seit … 1954/55!
Schlusspfiff als Erlösung
Der Schlusspfiff muss für die Thuner einer Erlösung gleichkommen. Es ist die siebte Partie ohne Sieg in Serie für das Team von Trainer Mauro Lustrinelli. Der letzte Vollerfolg datiert vom 8. April (2:1-Sieg auswärts gegen Wil). Beendet sind auch die Partien auf den anderen Plätzen. Yverdon spielt 1:1 und steht als erster Aufsteiger fest. Alle anderen Teams haben zumindest noch die Chance auf den Barrageplatz. Ein Waadtländer Trio belegt vor der Schlussrunde die ersten drei Ränge.
Die Entscheidung fällt am Samstag (einheitlicher Spielbeginn 18 Uhr). Thun wird sich mit dem Heimspiel gegen Schaffhausen aus dieser verkorksten Saison verabschieden.
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